Bargeld ist Krisengewinner
27.04.2020
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Corona führt gut Geldhortung
Dass aufgrund der Corona-Krise die Europäer ihre Liebe zur Vorratshaltung entdeckt haben, ist hinlänglich bekannt. Doch es werden nicht nur Toilettenpapier, Hefe und Co. gehortet, sondern auch Bargeld. So hat laut der ING-Untersuchung der Bargeldumlauf in der Eurozone seit März zugenommen. Gegenüber dem Vorjahr betrug er mit fast 100 Mio. Euro 8 % mehr als im Vorjahr. Verglichen mit der Entwicklung in den Vormonaten Januar und Februar lässt sich für die Euro-Zone ein „Corona-Sondereffekt“ im März von ca. 30 Mrd. Euro ausweisen. Von diesem entfallen 6 Mrd. Euro auf die deutschen Privathaushalte.
„Interessant ist, dass Bargeld zwar die Rolle eines sicheren Hafens aus Sicht der Kunden behält, aber gleichzeitig zunehmend die Rolle als Zahlungsmittel verliert. In den letzten Jahren haben wir schon eine konstante Entwicklung in Richtung bargeldlosen Zahlungen gesehen. Die Auswirkungen von COVID-19 haben zu einem sprunghaften Anstieg bargeldloser Zahlungen geführt, was einem Anstieg entspricht, den wir sonst in einem Zeitraum von 3 Jahren sehen. Wir sehen hier eine ausgesprochene Disruption getrieben durch den gleichzeitigen Wunsch des Handels und der Kunden sich durch einen physischen Sicherheitsabstand beim Bezahlvorgang vor Infektionen zu schützen. Inzwischen erfolgen schon mehr als 70 % der Transaktionen im Handel kontaktlos – ein signifikanter Anteil davon ausschließlich durch das Mobilfunk-Gerät“, erklärt Jürgen von der Lehr, Leiter Daily Banking & Payments bei der ING Deutschland. (ahu)