Auslaufen der Zinsbindung: Diese Optionen stehen Ihnen im Anschluss offen

14.02.2023

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Der Ausgangspunkt eines jeden Darlehens ist die Festlegung der grundsätzlichen Konditionen. Zu diesen gehört auch die Höhe des Zinssatzes, der sich meistens über einen bestimmten Zeitraum hinweg nicht verändern sollte. Dieser Zeitraum wird als feste Zinssatz-Periode bezeichnet, nach deren Ablauf in der Regel eine Nachfinanzierung vorgenommen werden muss. In diesem Text werden wir uns näher mit den Möglichkeiten befassen, die Kreditnehmer haben, wenn sich ein Darlehen dem Ende seines festen Zinssatzes nähert.

Wenn sich das Ende der Zinssatz-Periode nähert

Nachdem die feste Zinssatz-Periode abgelaufen ist, stehen dem Darlehensnehmer verschiedene Optionen zur Verfügung. So kann man sich etwa für einen neuen Fixzinssatz entscheiden. In diesem Fall wird das bestehende Darlehen mit den neuen Konditionen neu aufgesetzt. Dadurch erhält man eine neue fest vereinbarte Laufzeit und den gewünschten Zinssatz – natürlich unter Berücksichtigung aller anderen relevanten Konditionen, die für das jeweilige Darlehen gelten.

Auch eine Umschuldung oder ein Forward Darlehen können überlegenswerte Alternativen darstellen. Zudem kann sich die Prüfung der Angebote anderer Anbieter lohnen. Eventuell bietet eine andere Bank bessere Konditionen an, durch die sich bares Geld sparen lässt.

Konkrete Optionen im Anschluss an die Zinsbindung

Diese Möglichkeiten haben Kreditnehmer, wenn die feste Zinssatz-Periode abgelaufen ist:

Laufzeit des Festzinses verlängern

Die Laufzeit des festgesetzten Zinssatzes zu verlängern, ist eine der besten Optionen, die man bei der Nachfinanzierung wählen kann. Daraus ergibt sich jedoch auch eine längere Laufzeit für das Darlehen und damit höhere Zinskosten im Laufe der Zeit. Vor der Entscheidung über die Verlängerung des Festzinses sollten Sie die Vor- und Nachteile sorgfältig abwägen.

Umschuldung

Wenn Sie mit den Zinssätzen Ihres alten Kredits nicht zufrieden sind und eine neue Finanzierungsoption suchen, können Sie über eine Umschuldung nachdenken. Durch eine Umschuldung können Sie von besseren Zinskonditionen profitieren und gleichzeitig Ihre monatliche Belastung reduzieren. Es ist jedoch zu beachten, dass Kredite mit variablen Zinsraten volatil sind und daher Risiken bergen können. Deshalb sollte man beim Wechsel von festen zu variablen Zinssätzen immer vorsichtig sein.

Tilgungsaussetzung

Wenn Sie kein Interesse an Umschuldung oder Verlängerung haben und stattdessen gerne mit den Tilgungsraten pausieren möchten, gibt es verschiedene Anbieter mit Tilgungsaussetzprogrammen. Diese sind nur für Kredite gedacht, die bereits mehrere Jahre getilgt wurden. Eine Pause bietet Ihnen die Gelegenheit, sich finanziell zu konsolidieren, um andere Engpässe anzugehen. Vorteilhaft ist, dass es bei dieser Option keine Gebühren oder versteckte Kosten gibt.

Variabler Sollzins

Ein variabler Sollzins wird im Laufe des Darlehens anhand der Entwicklung am Kapitalmarkt angepasst, wodurch sich die monatliche Rate verändern kann. Aufgrund der Marktsituation ist es daher nicht ausgeschlossen, dass es zu einem Anstieg des Sollzinses kommt und somit auch zu höheren Ratenzahlungen als vorher vereinbart. Daher sollte sich jeder gut überlegen, ob dieses Risiko eingegangen werden sollte oder nicht.

Forward Darlehen

Forward Darlehen sind eine Form der Anschlussfinanzierung, zu der immer mehr Unternehmer greifen. Sie werden oft als attraktive Alternative zu Eigen- und Fremdkapital betrachtet, da sie mehr Flexibilität in Bezug auf die Rückzahlungsbedingungen und die Verwendung der Erlöse bieten.

Der Darlehensbetrag, die Häufigkeit der Zahlungen, das Fälligkeitsdatum, der Zinssatz und andere Merkmale werden zwischen dem Darlehensnehmer und dem Darlehensgeber ausgehandelt, sodass die Darlehensnehmer die Darlehensvereinbarung auf ihre finanzielle Situation abstimmen können. Daher werden Forward Darlehen zunehmend auch für Privatleute interessant, zum Beispiel bei der Finanzierung einer Immobilie.

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