Ausbaufähige Vergleichsportale

28.08.2017

Viele Versicherungsvermittler sind mit den Vergleichsportalen unzufrieden / Foto: © baranq-fotolia.com

Halbe Prozessoptimierung

Die Prozessintegration von MVP-Systemen und den Vergleicheranwendungen bildeten einen Schwerpunkt der Studie. Die dvb wollte dazu von den Maklern wissen, ob die Ergebnisse und Kundenangebote aus dem Vergleichsprogramm zurück an ihr MVP übertragen werden können.

Gerade einmal etwas mehr als die Hälfte der Befragten gab an, dass die Daten der Ergebnisse zurück in ihr MVP übertragen werden können. Aus den Kommentaren der Makler wird ersichtlich, dass es eine weitere Kategorie von Funktionsweise geben müsste: „Funktioniert nur sporadisch.“ Fast 25 % der Befragten wissen schlichtweg nicht, ob ihr MVP-System diese Funktion beherrscht. Somit kann man davon ausgehen, diese Makler haben sich mit den Digitalisierungsansätzen im Maklerbüro noch nicht weiter beschäftigt.

Massensparten werden bevorzugt behandelt

Bei der Frage, von welchem klassischen Vergleicher die Daten der Ergebnisse zurück in das MVP übertragen werden, wurden nahezu alle genannt. Somit beherrschen diese zwar grundsätzlich die Übermittlung von Anträgen zum MVP und Versicherer, es hängt aber von der jeweiligen Kombination „MVP-Vergleicher-Versicherer“ ab, ob der gesamte Angebots- und Antragsprozess vollständig prozessual unterstützt wird. Offensichtlich haben die Vergleicher von Massensparten den Mehrwert dieses Prozesses erkannt.

Vergleicher notwendig, aber ausbaufähig

Den Maklern zufolge sind Vergleicher aufgrund der Markenvielfalt und der Notwendigkeit einer ausgewogenen und objektiven Marktuntersuchung in der heutigen Zeit unentbehrlich. Jedoch lässt die Qualität der Vergleicher durchaus zu wünschen übrig. So gaben fast 70 % der Umfrageteilnehmer an, schon einmal fehlerhafte Ergebnisse bei der Verwendung der Vergleicher festgestellt zu haben. Jeder Zehnte berichtete sogar von vielen fehlerhaften Ergebnissen. Nur 30 % haben bislang noch keine Fehler festgestellt.

Die hohen Fehlerquoten lassen die Vermittler skeptisch werden, sodass die Hälfte von ihnen sich nicht blind auf die Ergebnisse der Vergleicher verlässt, sondern die verifiziert, meist über die Tarifrechner der Versicherungsunternehmen. Die Makler berichteten sowohl von inhaltlichen als auch von systematischen Fehlergründen. Die Makler kritisierten häufig, dass die errechneten Prämien nicht mit der Tarifsoftware der Versicherer korrespondierten und die Prämien oft nicht aktuell seien. Häufig wurde zudem bemängelt, dass gewisse Versicherungsgesellschaften fehlen würden oder das Ranking von leistungsstarken Tarifen in der Auswertung falsch sei. Auch wurden inhaltliche Fehler bei den Leistungsaussagen mancher Versicherer bemängelt.

Versicherer profitieren

„Insbesondere die Versicherungsgesellschaften profitieren von der Studie, denn Vergleicherwissen ist ein wichtiger Bestandteil der Vertriebsunterstützung“, ist Friedel Rohde überzeugt. „Das Wissen um die Maklergewohnheiten und deren Erwartungshaltung versetzt die Projektteams in die Lage, vertriebsstarke Anbindungen an die Vergleicher erfolgreich umsetzen. Davon profitieren dann sowohl Produktgeber als auch Vertriebspartner.“ (ahu)

Hier geht es zur ausführlichen Studie