Aus Twitter wird X – sonst ändert sich nix?

Die Wege des Herrn Musk sind unergründlich. Am 24. Juli hat der Twitter-Besitzer in einer ebenso spontanen wie umstrittenen Entscheidung den Vogel abgeschossen: Auf seiner Social-Media-Plattform werden die Nutzer nicht mehr mit dem blauen Federvieh-Logo begrüßt, sondern mit einem stilisierten „X“ .

Noch am Wochenende hatte der Tech-Milliardär angeküdigt, man werde „der Twitter-Marke bald Adieu sagen“. Und seine CEO Linda Yaccarino ergänzte: „Mit X gehen wir noch einen Schritt weiter und verwandeln uns in DEN globalen Marktplatz.“ Die Veränderung des Logos und die noch ausstehende Umbenennung des Dienstes gehen einher mit Musks Aussage, die Werbeeinnahmen von Twitter hätten sich seit der Übernahme halbiert. Zahlreiche große Werbekunden hatten sich zurückgezogen, da sie unter Musk ein negatives Umfeld für ihre Marken befürchteten.

Kritik an der Logo- und Namensänderung gab es nicht nur von den eigenen Usern, sondern auch aus der Industrie. Mit seiner Umbenennung würde Musk eine über 15 Jahre alte Marke mit weltweiter Bekanntheit und hohem Erkennungswert fallenlassen. Das „Twittern“, das Zwitschern des Social-Media-Vogels, hat bereits Einzug in die globalen Wörterbücher gehalten. Viele Unternehmen, die Twitter als Kommunikationskanal einsetzen, werden sich mit den neuen Strukturen, Strategien und Zielgruppen auseinandersetzen müssen. (sg)