Ascore LV-Scoring: 12 von 59 erhalten Bestnote

08.12.2023

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Im neuesten Unternehmensscoring von Ascore erhielten zwölf von insgesamt 59 bewerteten Lebensversicherer die höchste Bewertung. Unterm Strich hat sich die durchschnittliche Bewertung der Gesellschaften 2022 im Vergleich zum Vorjahr verbessert. Und das trotz eines starken Rückgangs einzelner Kennzahlen, wie der Bewertungsreserve-Quote, der Nettoverzinsung sowie eines insgesamt deutlich niedrigeren Neugeschäfts.

Ausblick für 2023

Die erstmalige Stagnation des Referenzzinses für die Zinszusatzreserve und als Folge die bestandsinduzierte Auflösung der Zinszusatzreserve erhöht kurz- bis langfristig die Überschussbeteiligung der Versicherten.

„Einige Versicherer hatten schon für das Jahr 2023 ihre laufende Überschussbeteiligung erhöht. Nutzen die Gesellschaften das freiwerdende Kapital aus dem Abbau der Zinszusatzreserve, um die Verluste aus Realisierungen der stillen Lasten bilanziell auszugleichen, so erhöht sich künftig durch Neu- und Wiederanlagen die Ertragskraft ihrer Kapitalanlagen, wovon wiederum die Versicherten profitieren werden. Bei den Neugeschäftszahlen erwarten wir im Geschäftsjahr 2023 auf Grund andauernder Inflation jedoch keine Verbesserung.“ erläutert Dr. Maryna Bibik, Teamleiterin Unternehmensanalyse bei Ascore Analyse.

Gesamtwertung 2022

Im neuesten Unternehmensscoring von Ascore erhielten zwölf von insgesamt 59 bewerteten Lebensversicherer die Bestnote „herausragend“, 22 „ausgezeichnet“, 19 „sehr gut“, fünf „gut“ und einer „ausreichend“. Mit „schwach“ wurde keine Gesellschaft bewertet.

2022: Bewertungsreserven und Zinsen

Die saldierten Bewertungsreserven der Kapitalanlagen im Verhältnis zum Bestand der Kapitalanlagen sind von 15,3 % im Geschäftsjahr 2021 auf -10,0 % im Jahr 2022 gesunken, während die stillen Lasten von 0,5 % im Vorjahr auf 14,4 % stark angestiegen sind.

Gleichzeitig ist der Referenzzins für die Zinszusatzreserve im Geschäftsjahr 2022 zum ersten Mal seit der Einführung der Zinszusatzreserve im Jahr 2011 im Vergleich zum Vorjahr konstant geblieben und betrug 1,57 %. Von insgesamt 59 bewerteten Unternehmen konnte bei 56 Versicherern eine Auflösung der Zinszusatzreserve verzeichnet werden. Insgesamt lag die Zinszusatzreserve im Jahr 2022 bei 76,8 Mrd. Euro nach 79,9 Mrd. Euro im Vorjahr.

Solvency-Quoten

Auch bei den Solvency-Quoten hatte die Zinswende einen positiven Effekt. Während die anrechnungsfähigen Eigenmittel der bewerteten Gesellschaften von insgesamt 131,4 Mrd. Euro im Jahr 2021 auf 118,6 Mrd. Euro im Jahr 2022 gefallen sind, lagen auch die Solvenzkapitalanforderungen mit insgesamt 23,5 Mrd. Euro im Jahr 2022 unter dem Vorjahreswert von 28,9 Mrd. Euro. Somit ist die aufsichtsrechtliche Solvenzquote um ca. 49-Prozentpunkte auf insgesamt 504,2 % im Jahr 2022 angestiegen. Die Solvenzquote netto (ohne Berücksichtigung der Übergangsmaßnahmen und Volatilitätsanpassungen) lag mit 248,5 % auch über dem Vorjahreswert von 214,3 %.