Ansprüche wie die Großen

12.06.2020

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Viele Fragen zu klären

Und auch Fuchs empfiehlt eine persönliche Risikobesichtigung vor Ort. Laut Hemme sind dabei einige Fragen zu klären: Wo kann das Risiko verbessert werden? Wie sieht es mit Einbruchdiebstahl- Sicherungen (massive Tür, bündiges Zylinderschloss, gesicherte Fenster, Einbruchmeldeanlage und so weiter) aus? Wie ist der Brandschutz? Gibt es Probleme mit den Wasserrohren? Besteht ein Überschwemmungsrisiko? Was sind die existenziellen Gefahren und welche möchte der Kunde absichern? Wenn ein größerer Schaden eintritt, wie schnell kann der Betrieb wieder aufmachen? Kann der Betrieb einfach in andere Räumlichkeiten umziehen? Wie schnell können die Inhaltswerte und Waren wiederbeschafft werden? Welchen Schaden kann der Kunde selbst tragen und wo benötigt er Versicherungsschutz? Fuchs: „Hier bedarf es einer kundenindividuellen Analyse.“ Der Aufwand für einen solchen Check ist natürlich bei kleineren Gewerben niedriger als bei größeren Firmen. Entsprechend sagt Best: „Im Gewerbesegment gehört für qualifizierte Versicherungsmakler eine individuelle Risikoanalyse zum Tagesgeschäft und kann somit durch die Betrachtung insbesondere der Haftungssituation, Lieferketten, Produktions- und Lagerorte durchgeführt werden.“

Bei größeren Unternehmen kämen oftmals noch Spezialisten wie Risikoingenieure von Versicherern sowie externe Dienstleister hinzu. Auch kleine Gewerbe sind anspruchsvoll Das bedeutet jedoch nicht unisono, dass Makler von Kleingewerbetreibenden nicht auch gefordert würden. So sagt Kussmann: „Auch vermeintlich Kleingewerbetreibende können hohe Anforderungen an die Beratung eines Maklers stellen, insbesondere bei Unternehmen die sich über neue Geschäftsmodelle im Markt etablieren wollen.“ Hier könnten sich neue Fragen für den Makler stellen, mit denen er bisher noch nicht viel Kontakt hatte. Als Beispiel könne man hier sicherlich den Umgang von Unternehmen mit Cyber- Risiken nennen.

Fuchs geht sogar noch einen Schritt weiter: „Es ist immer sinnvoll, bei der Absicherung seiner Risiken einen Fachmann hinzuzuziehen. Gerade Kleinbetriebe betrifft dies in besonderem Maße, denn mittlere und große Unternehmen haben oft diese Fachexpertise im eigenen Hause.“ Best warnt in jedem Fall davor, nachlässig mit diesen Fragen umzugehen: „In jedem Fall benötigen gerade Kleingewerbetreibende einen professionellen Risikomanager, der sie zur Identifikation, Minimierung und dem Transfer von Risiken umfassend berät. Diese anspruchsvolle Aufgabe können Versicherungsmakler wie auch Ansprechpartner von Versicherern oder auch Versicherungsberater leisten.“ Denn kleine Unternehmen würden beim Eintritt von nicht versicherten größeren Schäden oftmals vom Markt verschwinden oder aber zumindest in ihrer unternehmerischen Entwicklung weit zurückgeworfen.

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