Anonymität sorgt für Respektlosigkeit
06.06.2019
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Einmal eine unbedachte Äußerung in sozialen Netzwerken gepostet und ein riesiger Shitstorm ist perfekt. Auf der Straße wäre eine solche Situation wohl undenkbar. Eine aktuelle Studie von Generali und Advocard unterstreicht, warum der Umgangston im Internet rauer ist als im „wahren“ Leben – und nennt Gründe hierfür.
Das Internet ist aus dem heutigen Leben nicht mehr wegzudenken und dort findet mittlerweile ein Großteil der zwischenmenschlichen Kommunikation statt. Auch die Bedeutung von Inhalten, die andere Internetnutzer online stellen, ist groß. Ein wesentlicher Aspekt der Online-Kommunikation ist die Anonymität: Vieles geschieht oftmals unter Pseudonymen. Dass diese Anonymität den Umgangston im Internet verschlechtert, macht eine aktuelle forsa-Umfrage mm Auftrag der Generali Deutschland AG und ihres Rechtsschutzversicherers Advocard klar, für die ca. 1.000 Internetzer befragt wurden. In dieser gaben 90 % der Befragten an, dass im Internet grundsätzlich respektloser miteinander umgegangen würde als abseits der virtuellen Welt. Dieser Meinung sind sowohl Frauen (50 %) als auch Männer (52 %). „Durch die Digitalisierung hat sich auch die Form der Kommunikation drastisch verändert. In der digitalen Welt ist ein Raum entstanden, in dem jeder seine Meinung zu jedem erdenklichen Thema öffentlich sichtbar kundtun kann. Da entsteht jede Menge Zündstoff für Streit“, erklärt Peter Stahl, Vorstandssprecher bei Advocard. „Es gibt einen fundamentalen Unterschied: Die Kommunikation im Netz muss ohne Körpersprache auskommen. In einem persönlichen Gespräch dagegen tragen Gestik, Mimik und Tonfall zur eindeutigen Interpretation des Gesagten bei. Zwar nutzt man im Netz Emoticons, um diesen Mangel zu kompensieren, doch das ist nur ein schwacher Ausgleich. Ein Smiley ersetzt kein Lächeln“, ergänzt Dr. Eva Wlodarek, Psychologin und Expertin für Advocard, warum der der Umgang im Internet respektloser ist als in der persönlichen Kommunikation. Diese Meinung wird auch von einem großen Teil der Internetnutzer geteilt. So begründen 42 % der Befragten das negative Verhalten mit der Anonymität, die im Internet herrscht, sowie dem fehlenden persönlichen Kontakt, also der räumlichen Distanz zum Gesprächspartner.
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