Anlageschwerpunkt China im Fokus
07.02.2013
Die Entwicklungen der letzten Wochen haben China wieder in den Mittelpunkt des Interesses gerückt. Der Hang Seng Index ist in den letzten sechs Monaten um rund zehn Prozent gefallen. Die Regierung kündigte vor Kurzem mehr Flexibilität für die Währung an.
(fw/ah) Zu den aktuellen Ereignissen äußerte sich Dr. Mark Mobius von Franklin Templeton Investments. "Ich habe erst kürzlich angemerkt, dass eine bevorstehende Aufwertung des Renminbi keine dramatischen Auswirkungen auf die chinesischen Aktienmärktehaben sollte, da sie sich allmählich vollziehen dürfte", sagte der Branchenkenner. Diese Ansicht scheint sich zu bewahrheiten, zumal die chinesische Regierung die Wechselkursbewegung aufmerksam überwacht. Nach Ansicht Mobius gibt es aktuell vereinzelt reizvolle Titel, die bevorzugt aus den Sektoren Rohstoffe und Konsum kommen. Werte aus dem Dienstleistungssektor könnten auch ein interessantes Investment darstellen.
Vor allem gelte zu berücksichtigen, dass die chinesische Regierung US-Schatzpapiere im Wert von über 800 Mrd. US-Dollar hält, was der Flexibilität des Renminbi gewisse Grenzen setzt. Ein heftiger Ausschlag in die eine oder andere Richtung wäre für beide Parteien potenziell schädlich - für die ausländische und die chinesische. Zudem wisse man auf Seiten der People’s Bank of China, dass der Wechselkurs auch zur Bändigung der höheren Inflationsraten dienen könne.
China ist per Saldo Rohstoffimportland, obwohl manche chinesischen Unternehmen zu den ganz großen Produzenten gehören. Höhere Preise können auf die Rohstoffunternehmen in China belastend wirken, dürften das Wachstum aber nicht bremsen, da diese Unternehmen in der Lage sind, die im Falle weiter steigender Nachfrage zulegenden Preise zu zahlen. Die Schwankungsbreite der Preise sei das größere Risiko, die sämtliche Planungen über den Haufen werfen könnten.
Besorgniserregend könnte die Entwicklung auf dem chinesischen Immobilienmarkt werden. Die Ängste vor einer Blasenbildung greifen um sich. Dr. Mobius sieht allerdings nicht das Gefahrenszenario aufflammen, was letztlich in den USA zur Subprime-Krise geführt hat.