"Angesichts der Umstände ein solides Ergebnis"
14.08.2020
Jürgen A. Junker, Vorstandsvorsitzender W&W-Gruppe / Foto: © W&W
Die Wüstenrot & Württembergische-Gruppe (W&W) spürte im ersten Halbjahr 2020 Auswirkungen der Coronakrise. Trotz eines gesunkenen Gewinns zeigt sich das Unternehmen dennoch zufrieden mit den Zahlen – denn es gab auch Wachstum zu verzeichnen, besonders im Immobilienbereich.
Zwischen Januar und Ende Juni hat die W&W einen Konzernüberschuss von 107 Mio. Euro erwirtschaftet, ein Rückgang um 68,8 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Mit 82 Mio. Euro wurde der überwiegende Teil des Überschusses im zweiten Halbjahr erwirtschaftet. Die Corona-Krise hatte sehr unterschiedliche Auswirkungen auf das Geschäft: So gab es aufgrund des deutlich gesunkenen Verkehrsaufkommens weniger Schäden im Kfz-Bereich. Andererseits musste allerdings deutlich mehr Geld für Betriebsschließungen von Kunden aufgewandt werden.
Positiv auf das Ergebnis wirkte sich der Bereich Personenversicherung (Lebens- und Krankenversicherung sowie betriebliche Altersvorsorge) aus, der die gebuchten Bruttobeiträge um 1 % auf 1,19 Mrd. Euro gesteigert hatte. Noch stärker wuchsen die Bruttobeiträge im Bereich der Schaden- und Unfallversicherung, die mit 1,33 Mrd. Euro um 5,7 % über dem Wert des Vorjahreszeitraums lagen. Hierzu trugen alle drei Segmente Kfz, Firmenkunden und Privatkunden bei. Die Schadensaufwendungen nahmen zwar zu, jedoch unterproportional zur Beitragsentwicklung. Die Schaden-Kosten-Quote in der Schaden-/ Unfallversicherung stieg im Jahresvergleich leicht um 0,6 Prozentpunkte auf 88,6 %.
Wohnen wächst
Positiv entwickelte sich für die W&W-Gruppe auch das Geschäftsfeld Wohnen. So lag das Baufinanzierungsgeschäft (inklusive der Vermittlung ins Fremdbuch) mit 3,17 Mrd. Euro um 3,3 % über dem Wert des Vorjahreszeitraums. Gegensätzlich entwickelte sich hingegen das Bauspargeschäft der Wüstenrot Bausparkasse, wo das eingelöste Neugeschäft nach Bausparsumme mit 5,08 Mrd. Euro um 2,9 % unter dem Vorjahreswert lag. Dabei entwickelte sich der eigene Außendienst stärker, während sich im Kooperationsgeschäft die Filialschließungen aufgrund des Lockdowns stärker auswirkten.
Deutlich positiver verliefen hingegen die Monate Januar bis Juni für Wüstenrot Immobilien. So steigerte das Maklerunternehmen seinen Umsatz um 13 % auf 296 Mio. Euro. Zudem hat die Wüstenrot Haus- und Städtebau im ersten Halbjahr bereits 63 Wohnungen und Reihenhäuser mit einem Volumen von 34 Mio. Euro an Eigentümer übergeben, drei Mal so viele wie im Vorjahreszeitraum. Zudem befinden sich Projekte mit einem Volumen von mehr als 440 Mio. Euro in der Entwicklung.
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