Angebote von Nichtbanken erfahren Zuspruch
17.08.2016
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88 Prozent der Bundesbürger würden Zahlungen über Anbieter wie PayPal, Apple-Wallet oder Fintechs abwickeln – rund zwei Drittel sogar mit Beträgen von mehr als 100 Euro.
(fw/rm) In den Bereichen Geldanlage und Kredite schließen nur 37 beziehungsweise 39 Prozent einen Wechsel zu einer Non-Bank aus. Allerdings zeigt sich auch: Die Deutschen ändern ihr Verhalten in Geldgeschäften nur sehr langsam. Zu diesem Ergebnis kommt eine bevölkerungsrepräsentative Studie der auf Finanzdienstleister spezialisierten Unternehmensberatung Cofinpro. Für das FinWeb-Barometer 2016 wurden mehr als 2.100 Bundesbürger befragt. „Der erwartete Run auf die Fintechs ist bisher ausgeblieben, obgleich die neuen Anbieter sichtbare Antreiber der Veränderungen im Banking sind, hin zu mehr Einfachheit und Transparenz“, sagt Christine Naber, Vorstand bei Cofinpro. „Trotz ihrer Aufgeschlossenheit gegenüber den neuen Angeboten ändern die Bundesbürger ihr Verhalten nur in sehr kleinen Schritten, wie unsere Studie zeigt.“ Insgesamt ähneln die Ergebnisse des diesjährigen FinWeb-Barometers denen aus dem Jahr 2015. Die Wünsche der Bundesbürger sind damit sehr konstant: So ist der Gesamtindex nur marginal von 44,5 auf 44,6 Punkte gestiegen – auf einer Skala von 0 (dem klassischen Banking sehr verhaftet) bis 100 (vollkommen offen gegenüber neuen Anbietern). Im Zahlungsverkehr besteht eine etwas höhere Bereitschaft, zu einer Nicht-Bank zu wechseln, als bei Anlage- und Kreditgeschäften. Das Gesamtergebnis für dieses Segment liegt bei 49,7 Punkten (2015: 49,3 Punkte). Im Kreditbereich beträgt der Wert 44,9 und in der Geldanlage 42,9 Punkte – hier herrscht also die geringste Aufgeschlossenheit. Immerhin: Etwa jeder Vierte ist grundsätzlich bereit, Summen von mehr als 10.000 Euro über ein Fintech zu investieren und jeder Dritte kann sich vorstellen, einen Kredit in dieser Höhe aufzunehmen. Die Detailanalyse zeigt, dass insbesondere die 18- bis 34-Jährigen und die Akademiker offen gegenüber den Angeboten der neuen Finanzdienstleister sind. Während beispielsweise 39 Prozent der befragten Nicht-Akademiker ihr Geld ausschließlich über eine Bank anlegen würden, beträgt dieser Anteil bei den Teilnehmern mit Hochschulabschluss nur 32 Prozent. „Die Banken müssen gegensteuern, sonst laufen sie Gefahr, ihre einkommensstarken Kunden von morgen zu verlieren“, sagt Cofinpro-Vorstand Naber. Insgesamt beweist die Studie, dass die Bundesbürger ihre Bankgeschäfte in erster Linie sicher, günstig, einfach und schnell abwickeln wollen. Digitalisierungsexpertin Naber: „Die Kunden wünschen die Sicherheit der traditionellen Bankenwelt, kombiniert mit den einfachen Prozessen der neuen Anbieter. Das wiederum bedeutet einen Vorteil für die etablierten Institute – sofern sie in Digitalisierung investieren und sich ein modernes Image aufbauen.“ Studie anfordern: www.cofinpro.de/studie-anfordern