An der Speerspitze des Wachstums

15.04.2021

Alexander Mozer, Leiter des Fondsmanagements bei ÖKOWORLD / Foto: © ÖKOWORLD

finanzwelt: Kommen wir nun auf Ihren Fonds, den ÖKOWORLD Growing Markets 2.0, zu sprechen. Können Sie kurz Ihre Strategie skizzieren? Mozer» Unser Fonds, der im Herbst 2012 aufgelegt wurde, investiert insbesondere in Aktien von Unternehmen mit Sitz oder Tätigkeitsschwerpunkt in den Schwellenländern, die umwelt- und sozialverträgliches Wirtschaften fördern. Die ethisch-ökologische Komponente ist sowieso das Branding von ÖKOWORLD, sozusagen die Unternehmens-DNA, und in diesem Fall auf die Wachstumsmärkte jenseits der etablierten Industriestaaten bezogen. Das 2.0 stellt die Verbindung zu einer wachsenden Mittelschicht und steigendem Binnenkonsum in diesen Ländern dar. Denn die Weltwirtschaft des 21. Jahrhunderts wird vom Aufstieg einer konsumhungrigen, tendenziell jüngeren Mittelschicht in den Emerging Markets geprägt. Damit aber nicht genug. Im internationalen Konzert tummeln sich folglich immer mehr Unternehmen aus den Schwellenländern, die beispielsweise marktfähige High-Tech-Produkte anbieten können und das mindestens auf Augenhöhe zum Westen. In der Summe fundierte Argumente für ein Investment. Nebenbei bemerkt – wir halten seit Fondsauflage an unserer Investmentphilosophie fest. Wenn wir mitunter den Eindruck gewinnen, dass sich ein Investment nachhaltig nicht trägt, dann trennen wir uns davon. Die nächste Anlagemöglichkeit ergibt sich; wenn nicht sofort, dann aber doch zeitnah. Flexibilität ist sehr zentral. Darüber hinaus und ganz generell ist es uns natürlich wichtig, einen möglichst engen Draht zum Zielunternehmen und dessen Management vor Ort zu pflegen.

finanzwelt: Das ist wohl auch der große Unterschied zum ersten Run auf die Emerging Markets Anfang des Jahrtausends? Mozer» Ja, zweifellos. Zu Beginn wurden diese Staaten einzig auf ihre Rollen als verlängerte Werkbänke und Rohstofflieferanten reduziert. Das greift deutlich zu kurz. Mit der Zeit setzte ein Sinneswandel bei den Investoren ein und es ist nur verständlich, dass diese sich bei der Suche nach Rendite in die aufstrebenden Staaten drängen. Themen wie digitale Innovation, Verbreitung digitaler Zahlungssysteme und auch Umweltentwicklung sind dort beheimatet. Und machen wir uns nichts vor – diese Technologien der Zukunft haben durch die Pandemie allesamt einen Aufschwung erfahren, der langfristig trägt.

finanzwelt: Zu den harten Fakten zählt auch die Performance. Wie schaut es da beim ÖKOWORLD Growing Markets 2.0 aus? Mozer» Seit Fondsauflage konnten wir mit einer Ausnahme jedes Jahr eine positive Wertentwicklung im Fonds erzielen. Insbesondere der kräftige Performanceschub in den beiden vergangenen Jahren ist mehr als ansehnlich. Zudem haben wir es geschafft, den Vergleichsindex MSCI Emerging Markets in nahezu allen Jahren zu schlagen – teilweise sehr deutlich wie 2020. Kumuliert ergibt sich inzwischen eine Outperformance nach Kosten von rund 100 %. In Kombination mit einem Fondsvolumen von aktuell circa 220 Mio. Euro sind wir folglich sehr zuversichtlich, dass wir als Stock-Picker auch künftig diesen Kurs beibehalten und wachsen können. Die Zukunftspotenziale und deren Investmentchancen liegen in den Schwellenländern. (ah)