Am Finanzmarkt setzt sich die Rotation fort

12.03.2021

Manuel Heyden Mitgründer und CEO von nextmarkets / Foto: © nextmarkets

Aktien bleiben erste Wahl

Nicht betroffen von der Achterbahnfahrt waren ebenfalls Aktien von grundsoliden Versorgern, Konsumgüterproduzenten und amerikanische Finanztitel. Deren Bewertung hängt weniger oder gar nicht an Zukunftsfantasien, sondern realen Ausschüttungen. Dennoch ist der Einbruch auch ein Zeichen normaler Marktbewegungen oder gar einer nötigen Korrektur. Klaus Kaldemorgen, Fondsmanager der Deutsche-Bank-Tochter DWS, bleibt daher optimistisch. Aktien sind für ihn nach wie vor erste Wahl, wie er dem Handelsblatt sagte: „US-Treasuries mögen für den einen oder anderen bei 1,5 Prozent wieder interessant sein. Aber Aktien bieten noch immer deutlich mehr Potenzial, zumal die Gewinne der US-Unternehmen deutlich stärker steigen dürften.“

Die steigenden Zinsen sind Ausdruck einer nur auf den ersten Blick ungewöhnlichen Mischung: Denn die Inflationsängste hängen eng mit Wachstumsoptimismus zusammen. Je besser die Aussichten, umso größer werden Zweifel an einer fortgesetzten expansiven Geldpolitik. Insgesamt herrscht also Zuversicht: Der Impfstoff wird der Corona-Pandemie – in manchen Ländern eher, bei uns wohl leider erst später –bald ein Ende setzen. Und auch die Investitionsbereitschaft ist groß. Weiteres Potenzial haben daher vor allem jene Werte, die von einer Lockerung der Einschränkungen profitieren. Hierzu gehören besonders Papiere der Reise- und Freizeitbranche oder deren Zulieferer wie etwa der Triebwerksbauer MTU. Dabei ruft Kaldemorgen in Erinnerung, was Aktien im Durchschnitt einbringen: „In den letzten zehn Jahren haben Anleger mit Aktien rund zehn Prozent pro Jahr verdient, in den letzten fünf Jahren 12,5 Prozent und über drei Jahre elf Prozent pro Jahr. Und wenn der Trend nicht bricht, sprechen wir auch künftig von zweistelligen Zielrenditen.“ Mit Aktien fährt man also immer noch am besten, auch wenn man zwischendurch einige Turbulenzen verursacht von US-Bonds aushalten muss.

Gastbeitrag von Manuel Heyden, CEO Nextmarkets