Altersvorsorgerating 2024: In der dritten Schicht spielt die Musik

12.11.2024

Michael Franke, Gründer und Geschäftsführer der Franke und Bornberg GmbH. Foto: © Marc Theis, Hannover

Das Altersvorsorgerating im Detail

Das Altersvorsorgerating 2024 untersucht alle drei Schichten der Altersversorgung. In Summe sind das 872 Tarife von 55 Anbietern. Abhängig von Garantien und Kapitalanlage unterscheidet es Klassik, Neue Klassik, Index, Beitragsorientierte Hybride, Garantieorientierte Hybride und Fonds. Für das Rating verwendet Franke und Bornberg insgesamt 63 Kriterien.

Während das Angebot bei geförderten Produkten schrumpft, boomen Tarife der dritten Schicht (Privatrente). Hier haben Vermittler und Verbraucher aktuell die Wahl aus 268 Tarifen. „In der dritten Schicht spielt die Musik. Hier können Produktentwickler ihre Stärken voll ausspielen“, erläutert Philipp Wedekind, Leiter Ratings Vorsorge und Nachhaltigkeit. Andererseits erfordere die größere Gestaltungsfreiheit eine besonders akribische Analyse von Stärken und Schwächen im Bedingungswerk, so Wedekind.

Die mit Abstand größte Gruppe bilden fondsgebundene Rentenversicherungen (111 Tarife oder 41 % aller Privatrenten mit laufenden Beitrag), gefolgt von garantieorientierten Hybriden (60 Tarife).

Während die Kategorien Garantieorientierte Hybride und Fonds mit vielen qualitativ hochwertigen Tarifen punkten, befindet sich beim Konzept Klassik kein einziges Produkt in der höchsten Ratingklasse. Sie kommen oft nicht über ein „ausreichend“ hinaus.

Fazit und Ausblick

An der Qualität liegt es nicht, wenn private Rententarife derzeit unter mangelnder Nachfrage leiden. Vor allem Fondstarife und hybride Produkte überzeugen mit klugen Konzepten und kundenfreundlichen Bedingungen. Die meisten Gesellschaften setzen auf Nachhaltigkeit und bieten eine breite Auswahl an nachhaltigen Fonds. Viele stufen ihr Sicherungsvermögen zudem nach Art. 8 SFDR (Transparenzverordnung) ein. Ein höherer Rechnungszins wird die Nachfrage moderat beflügeln. Für einen Turboeffekt reicht der Anstieg um 0,75 %-Punkte allerdings nicht. Zudem schränken Garantien den Spielraum in der Kapitalanlage ein.

Riester-Verträgen hilft der neue Rechnungszins, die geforderte Mindestbeitragsgarantie zu erfüllen. Manche Versicherer führen jetzt Riester wieder ein oder prüfen die Einführung. Mit Spannung beobachtet die Assekuranz die geplanten Neuerungen für die geförderte Altersvorsorge. Diese könnten Produkten der ersten und zweiten Schicht zu mehr Bedeutung verhelfen. Über das Entwurfsstadium reicht der Vorschlag aber bis jetzt nicht hinaus und nach dem Aus der Ampel-Regierung sind die weiteren Aussichten unsicher.

Franke und Bornberg stellt die Bewertungsgrundlagen sowie sämtliche Ergebnisse des AV-Ratings zu allen drei Schichten der Altersvorsorge im Internet kostenlos bereit unter www.franke-bornberg.de/ratings/. (mho)

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