Allianz SE Wirtschaftsprognose: Aufwärts mit Risiken
07.02.2013
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Eine aktuelle Studie der Allianz SE prognostiziert ein fast doppelt so starkes Wachstum der deutschen Wirtschaft von 1,5 Prozent in 2013, nach 0,8 Prozent 2012. Sichtbare Fortschritte bei Bewältigung der Krise heben die Erwartungen. Die Schuldenkrise verursache nur einen Prozentpunkt Wachstumsverlust bei 67 Milliarden Euro weniger staatlichen Zinsausgaben. Aber es gebe auch Risiken.
(fw/db) Die Allianz SE warnt in der aktuellen Herbst-Prognose 2012, dass die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland in besonderem Maße unsicher sei. Angesichts der guten wirtschaftlichen Konstitution Deutschlands müsste es weiterhin aufwärts gehen, aber das Risiko konjunkturell abzurutschen, ist sei inzwischen beträchtlich. Allen voran stehen die wirtschaftlichen Risiken, die aus der europäischen Schuldenkrise resultieren.
"Ein Stimmungseinbruch kann der Vorbote einer Rezession sein, er muss es aber nicht. Unbestreitbar ist aber, dass sich das Wirtschaftswachstum in Deutschland erheblich verlangsamt hat. Auf Jahresrate gerechnet wuchs das BIP im ersten Halbjahr dieses Jahres noch um rund 1,5 Prozent, im zweiten Halbjahr dürfte es allenfalls noch 1 Prozent sein", sagte Michael Heise, Chefvolkswirt der Allianz.
Das deutsche Wirtschaftswachstum 2013 hänge vom Fortgang der europäischen Schuldenkrise ab. Die Politiker handeln entschiedener, das spräche für Fortschritte bei der Bewältigung der Krise, meinen die Autoren der Studie.
"Von der außenwirtschaftlichen Seite dürften 2013 wieder etwas stärkere Impulse kommen als zuletzt. Eine allmähliche Belebung des Welthandels ist wahrscheinlich, die Abwertung des Euro dürften deutschen Exporteuren zudem Marktanteilsgewinne bringen. Die deutsche Wirtschaft wird deshalb 2013 mit 1,5 Prozent wieder spürbar stärker wachsen als 2012", sagte Heise.
Bei der Beurteilung der bisherigen Auswirkungen der Schuldenkrise auf Deutschland sind verschiedene Faktoren zu berücksichtigen. Der deutsche Staat spart an Zinsausgaben zwar reichlich 10 Milliarden Euro jährlich - kumuliert über alle Jahre hinweg sogar etwa 67 Milliarden Euro -, er geht aber hohe Risiken ein. Die privaten Haushalte können sich zwar ebenfalls sehr günstig verschulden, den Sparern entgehen aber Zinseinkommen von deutlich über 10 Milliarden Euro jährlich.
Heise: "Tatsächlich haben sich die Chancen hierfür in den vergangenen Wochen verbessert. So ebnet das Urteil des Bundesverfassungsgerichts von Mitte September den Weg für ein zügiges Inkrafttreten des ESM. Insbesondere im Zusammenwirken mit den Maßnahmen der Europäischen Zentralbank und unter der Bedingung, dass sowohl die nationale Politik bezüglich Konsolidierung und Strukturreformen als auch die europäische Politik bezüglich mehr Integration bei der Wirtschafts- und Fiskalpolitik weiter voranschreiten, besteht die berechtigte Hoffnung, dass wir der Lösung der Schuldenkrise zumindest ein Stück näher gekommen sind. Dies ist auch die zentrale Prämisse, unter der unsere Konjunkturprognose steht".
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