Aktienmärkte bieten weiteres Kurspotenzial
16.07.2019
Dr. Axel Cron, Chief Investment Officer bei HSBC Global Asset Management (Deutschland) / Foto: © HSBC Global Asset Management (Deutschland)
Fünf bis zehn Prozent Kurspotenzial für globale Aktien
Das globale Gesamtumfeld spielt den Aktienmärkten weiterhin in die Karten, da Aktien attraktiv bewertet sind – zumindest im Vergleich zu allen anderen Anlagealternativen. Zwar sind die Unternehmensgewinne unter Druck geraten, ein moderates Wachstum ist dennoch wahrscheinlich. Die Schwäche der Unternehmen liegt nämlich weniger beim Umsatz, als vielmehr bei gestiegenen Kosten, die auf die Margen drücken. Analysten gehen derzeit von rund fünf Prozent Gewinnwachstum für die nächsten zwölf Monate aus. Bei den Aktienkursen erwarten wir global ein Aufwärtspotenzial von fünf bis zehn Prozent für die nächsten sechs bis zwölf Monate.
Die regionalen Unterschiede bei der Attraktivität von Aktien sind derzeit nicht so groß. Unsere Präferenz liegt jedoch auf den asiatischen Märkten wie China, aber auch Indien oder Indonesien. Die beiden Länder haben noch nicht die Bedeutung Chinas, ihre Demografie verspricht aber viel Aufholpotenzial. Die USA hingegen sind eine Art sicherer Hafen im Aktienuniversum. Der Markt ist konjunkturell gut unterstützt und punktet mit einem starken, innovativen Technologiesektor. Europa und Japan überzeugen zwar nicht konjunkturell, aber die Bewertung ist deutlich günstiger als bei US-amerikanischen und asiatischen Titeln.
Schwellenländeranleihen in Lokalwährung sind Lichtblick im Anleihebereich
Im Anleihebereich hingegen erkennen wir deutlich weniger Chancen. Bei Staatsanleihen ist weiteres Kurspotenzial nicht auszuschließen, aber nur noch schwer auszumachen. Das erste Halbjahr hat gezeigt, dass vieles möglich ist. Staatsanleihen sind von der Bewertung her zwar völlig unattraktiv, können im Portfoliokontext oder zu Absicherungszwecken dennoch ein akzeptables Investment sein. Bessere Chancen bieten Schwellenländeranleihen in Lokalwährung. Diese hängen nicht so stark an der allgemeinen Zinsentwicklung, sondern eher am US-Dollar. Und zurzeit spricht wenig für eine Dollar-Aufwertung. Für Anleger bedeutet das neben relativ hohen Zinssätzen die Chance auf Währungsgewinne.“
Kolumne von Dr. Axel Cron, Chief Investment Officer bei HSBC Global Asset Management (Deutschland)