AfW drängt auf Reform der Riester-Rente
01.12.2020
V. li. nach re.: Norman Wirth, (Vorstand AfW), Frank Schäffler (MdB FDP), Carsten Brodesser, (MdB CDU), Frank Rottenbacher (Vorstand Afw), Matthias Wiegel (Vorstand AfW) / Foto: © AfW
Die SPD als Bremse
Carsten Brodesser, der für die CDU im Finanzausschuss sitzt, bekundete auf dem AfW-Hauptstadtgipfel, dass man bei vielen für Vermittler wesentlichen Regulierungsvorhaben einen „Stillstand in der Rechtspflege“ erreicht haben, vor allem wie die SPD auf der Bremse stehe. Auch Brodesser sprach für eine Reform der Riester-Rente und eine umfassende Entbürokratisierung aus. „Wir schlagen vor, aufbauend auf einer Grundförderung ab einem jährlichen Sparbetrag von 437,50 Euro eine klare lineare Förderung einzuführen, in Höhe von 40 % pro Euro“. Der Förderkreis solle zudem auf alle in Deutschland steuerpflichtigen Personen ausgeweitet werden. Somit wären auch die Selbständigen abgedeckt, deren mangelnde Vorsorge derzeit ebenfalls in der Politik stark diskutiert werde. Zudem schlug der CDU-Politiker vor, gleichzeitig den Sonderabgabenzug abzuschaffen, denn die Steuerrückerstattungen, die jährlich an die Sparer zurückfließen, würden kaum in die Altersvorsorge eingehen. „Sie werden meist anderweitig ausgegeben, was eine klare Fehlallokation darstellt“, bemängelte Brodesser.
Sparanreiz für Geringverdiener
Laut Brodesser wäre es zudem ein vielversprechender Weg, die Zulagenförderung nach Riester mit der Geringverdiener-Förderung in der bAV zu kombinieren. „Steuerlich gefördert können Arbeitgeber über eine neu geschaffene Zulagenrente gering verdienenden Mitarbeitern eine Altersvorsorge in Höhe von bis zu 80 Euro im Monat schenken“, so der CDU-Finanzexperte. Im weiteren Verlauf wären hier auch weitergehende Modelle mit Wechsel der Vertragspartnergemeinschaft möglich, wenn der Mitarbeiter im Laufe der Karriere mehr verdient und dann aus eigenen Mittel in den Vertrag einzahlen möchte.
Gespräche sollen bald beginnen
Auf dem AfW-Hauptstadtgipfel wurden noch keine konkreten Aussagen für eine Reform der Riester-Rente gemacht. Laut Carsten Brodesser stehen maßgebliche Gespräche mit dem Bundesfinanzministerium zu diesem Thema unmittelbar bevor. „Es ist allerhöchste Zeit, die Anreize für die staatliche Altersvorsorge einfacher und effektiver zu gestalten. Der AfW Bundesverband hält dabei sowohl eine um die Garantiepflicht befreite und flexiblere Riester-Rente, als auch den Vorschlag eines Altersvorsorgekontos für gangbare Wege“, so Norman Wirth, Vorstand des AfW Bundesverband Finanzdienstleistungen. (ahu)