Absicherung wichtiger als Wunscherfüllung
26.08.2019
Mit 10.000 Euro hat man einige Möglichkeiten. Was soll man am besten tun? / Foto: © 1STunningART - stock.adobe.com
Noch nie etwas von der Niedrigzinsphase gehört?
Einen größeren Geldbetrag für die persönliche Absicherung zu investieren ist sicher ein begrüßenswertes Ziel. Die Investition sollte aber gut gewählt sein – gerade in Zeiten von Zinsen, die deutlich unterhalb der Inflationsrate liegen. Diese Tatsache ist aber an vielen Befragten offenbar vorbei gegangen: So würden 35 % derjenigen, die 10.000 Euro für die finanzielle Absicherung nutzen würden diese auf ein Sparbuch packen – und damit real jedes Jahr erhebliche Verluste erleiden. Durchaus erstaunlich und zugleich erschreckend: Obwohl die unter 30-jährigen höhere Zinsen kaum gewohnt sind, würden 49 % dieser Altersgruppe auf ein Sparbuch setzen. Auch Befragten mit einem Haushaltsnettoeinkommen von unter 1.500 Euro (50 %) und einem Einkommen von über 3.000 Euro (31 %) würden sehr häufig auf das Sparbuch setzen.
Immerhin 22 % derjenigen, die das Geld für die persönliche Absicherung nehmen würden, haben erkannt, dass das aktuelle Kapitalmarktumfeld mehr Risikobereitschaft erfordert und würden mit dem Geld Aktien erwerben. Hierbei sind vor allem Männer und formal höher gebildete Befragte in der Mehrheit. Eine private Rentenversicherung würden 19 % wählen.
10.000 Euro ist zwar eine Menge Geld – aber wenn man sonst keine anderen Einkommensquellen hat, ist das auch schnell aufgebraucht. Die wichtigste Einnahmequelle ist die Arbeit, weshalb die Absicherung der eigenen Arbeitskraft für jeden höchste Priorität genießen sollte. Jedoch ist bei vielen Bundesbürgern offenbar noch nicht angekommen, dass die gesetzliche Berufsunfähigkeitsrente nur noch sehr marginal ist: Gerade einmal ca. ein Fünftel aller deutschen Arbeitnehmer hat seine Arbeitskraft versichert. Die 10.000 Euro aus der Gothaer-Umfrage würden gerade einmal 11 % der Befragten für die Absicherung der eigenen Arbeitskraft verwenden. Noch weniger nachgefragt wären Lebensversicherungen (4 %) oder private Krankenversicherung (2 %).
"Die Ergebnisse zeigen, dass der mögliche Verlust der Arbeitskraft ein großes Thema ist, leider ist die entsprechende Absicherung noch nicht ausreichend verbreitet", so Maike Gruhn, Leiterin Innovationsmanagement bei der Gothaer Lebensversicherung. "Bisher ist die Absicherung oft aus Kostengründen gescheitert, vor diesem Hintergrund haben wir ein Konzept zur Arbeitskraftabsicherung entwickelt, dass für alle Zielgruppen einen bezahlbaren Schutz ermöglicht". (ahu)