4 Jahre Geldanlage-Index: Aktienkultur weiter auf dem Vormarsch
14.08.2024
Foto: © ธนากร บัวพรหม - stock.adobe.com
Frauen und Durchschnittsverdiener pushen den Index
Analysiert man den 4-Jahres-Trend des DIVAX-GA genauer, zeigt sich deutlich, was die Grundlage für die kontinuierliche Stimmungsverbesserung ist. Wenn es um Aktien geht, sind nach Altersklassen heute alle, also „Jung wie Alt“, positiver gestimmt als noch vor vier Jahren. Auffällig sind hingegen die Unterschiede nach Geschlecht und Einkommen. Während der Indexwert bei Männern sogar leicht rückläufig ist, hat er sich bei Frauen von 13,6 auf 25,6 fast verdoppelt. Analoges gilt bei den Durchschnittsverdienern (21,5 auf 33,0), während die Werte bei Gering- und Besserverdienenden nahezu konstant sind. „Die Frauen haben den Abstand zu den Männern signifikant verringert. Das ist auch deshalb positiv zu werten, weil insbesondere auch Frauen mit Kindern wegen niedrigerer gesetzlicher Rentenanwartschaften dringend auf private Vorsorge mit Rendite angewiesen sind. Zudem ist mit den Frauen und den Durchschnittsverdienern das Thema aktien- basierte Geldanlage in der breiten Bevölkerung angekommen. Die bei diesen Gruppen deutlich verbesserte Stimmungslage zu Aktien ist deshalb ein echter Gradmesser für die Aktienkultur in Deutschland“, meint Heuser.
Zins knapp vor Dividende
Fragt man die Menschen danach, welche Geldanlagen sie im aktuellen Marktumfeld als besonders attraktiv einschätzen, zeigt sich im Jahresvergleich der Einfluss der inflations- bedingt gestiegenen Zinsen. So präferierten im Sommer 2023 noch 31,1 Prozent Aktien bzw. Aktienfonds, 25,7 Prozent hingegen zinsabhängige Anlageformen. Die Reihenfolge ist aktuell mit 28,0 zu 31,9 Prozent genau umgekehrt. „Die Mitglieder unseres Verbandes spiegeln uns diese Befragungsergebnisse 1:1 zurück“, meint Klein. „Wenn sich selbst bei kurzfristigen Termingeldern Zinsen nahe bei 4 Prozent realisieren lassen, ist das natürlich eine ganz andere Situation als noch vor zwei Jahren mit negativen Strafzinsen. Vor allem für Kunden, die mit Blick auf die geopolitische Situation Einmalanlagen zu- nächst parken wollen, sind kurzfristige Anlagen hochinteressant. Wer hingegen ratierlich und langfristig Vermögen bildet, sollte ohnehin das Auf und Ab der Börsen und Kapital-Märkte allenfalls zur Kenntnis nehmen, auf keinen Fall aber ständig den besten Konditionen oder der höchstmöglichen Renditechance hinterherjagen.“ Da gelte das alte Sprichwort „Hin und Her macht Taschen leer!“, so Klein. (mho)