„2022 war ein Jahr für Erwachsene“

03.03.2023

Der Vorstand der BCA AG (v. li. nach re.): Rolf Schünemann, Dr. Frank Ulbricht, Roman Schwarze / Fotos: © BCA

So beschrieb BCA-Vorstandschef Rolf Schünemann das vergangene Jahr beim BCA-Pressedialog am 02. März in Frankfurt. Der Maklerpool aus Oberursel zeigte sich dennoch deutlich zuversichtlich für 2023.

Offizielle Geschäftszahlen aus 2022 gab es beim Pressegespräch noch nicht, dennoch war von einer „Seitwärtsbewegung“ bei Umsätzen und Erlösen die Rede. Durch mehrere Herausforderungen für die gesamte Branche habe viel Verunsicherung bei Vertriebspartnern und Kunden geherrscht, gleichzeitig gebe es aber auch positive Entwicklungen: Einzelne Bereiche haben sich trotz Widrigkeiten gut entwickelt, wie z.B. das Thema bAV oder auch Fondspolicen. Zudem herrsche eine hohe Bereitschaft zur Vorsorge in der Bevölkerung und auch der Börsenschock sei größtenteils überwunden. „Der BCA geht’s gut,“ verdeutlichte Schünemann. Und „Mit Zuversicht ins Vertriebsjahr 2023“ sei das Motto.

Neues rund um den Pool

Schünemann rechnet mit einer Konsolidierung des Marktes. Eine schrumpfende Anzahl von Maklern werde zukünftig mit wenigen, ganzheitlichen Pools zusammenarbeiten. Besonders wichtig sei dabei eine hybride Aufstellung. Die digitale Transformation sei für Makler kaum ganz allein zu stemmen und sie spielt auch für Nachwuchstalente eine große Rolle. Laut Vorstand beobachte die BCA hier einen Zuwachs an jungen Vertriebspartnern, die besonders aus dem Bankenvertrieb in die Unabhängigkeit wechseln. Der Maklerpool engagiert sich mit dem neuen Projekt „Fresh minds“ für junge Beraterinnen und Berater.

Auch die BCA-Maklerrente, die erst in der Mitte des vergangenen Jahres eingeführt wurde, sei bisher gut angekommen. Rund 20 Verträge seien schon kurz vor dem Abschluss und es gebe viele weitere Interessenten. Dabei spiele Vertrauen eine wichtige Rolle und es herrsche ein großer Beratungsbedarf im Bereich Ruhestandsplanung und Nachfolge bei den Maklern. Schünemann informierte die Teilnehmenden darüber hinaus über den bevorstehenden Umzug der BCA AG. Zum Ende des Jahres bezieht der Maklerpool den modernen Bürokomplex TOWNUS in Oberursel, unweit des bisherigen Standorts.

Weitere Entwicklungen

In seinem Vortrag gab BCA-Vorstand und BfV-Chef Dr. Frank Ulbricht einen regulatorischen Ausblick. So schätzt er kommende Anpassungen in der „Verordnung über die Finanzanlagevermittlung“ (FinVermV) als unproblematisch für BCA-Vertriebspartner ein. Bereits seit anderthalb Jahren bietet der Maklerpool entsprechende Schulungen an und das eigene Haftungsdach sowie die Vermögensverwaltung agiere bereits entsprechend. Die Entwicklungen aus Brüssel bezüglich Provisionsverbot seien dagegen beunruhigend. Trotz Rechenfehler in der zugrundeliegenden Studie ist das mögliche Verbot noch nicht gänzlich vom Tisch. Journalisten und Vorstand waren sich im Dialog einig: Die EU-Kommission werde weiterhin versuchen, einen entsprechenden Entwurf durchzusetzen, ob er allerdings durch alle Instanzen kommen wird, bleibt abzuwarten. Die BCA AG habe eine entsprechende Taskforce eingerichtet und sieht Lösungen für das Worst-Case-Szenario bei Servicegebühr- und Honorarberatungsmodellen sowie Vermögensverwaltenden Strategien, die nicht von einem Provisionsverbot betroffen sind.

IT-Vorstand Roman Schwarze stellte im letzten Vortrag des Tages Neuerungen aus seinem Ressort vor. Aktuell sei das Thema Cybersicherheit entscheidend, mit der entsprechenden Aufstellung wolle die BCA ihre Makler dabei unterstützen. Zudem ist die Endkunden-App „Ihr FinanzCockpit“ jetzt auch als Webseite verfügbar. Außerdem gibt es eine neue Bestandsauswertung im MVP DIVA für Investment-Kunden sowie ein Outlook-Add-on. Und: Bestandsübertragungen funktionieren ab sofort per One-Click für Makler. Damit und mit weiteren kleineren Anpassungen erleichtert der Maklerpool seinen Beratern den Alltag. (lb)