"2020 könnte Jahr des E-Autos werden"

10.01.2020

Andreas Kern, Gründer und CEO der wikifolio Financial Technologies AG / Foto: © Martina Draper

2020 dürfte, wie schon 2019, ein herausforderndes Jahr für die deutsche Automobilbranche werden. Angesichts strengerer CO2-Besteuerung in der EU sind die Branchengranden gezwungen, den E-Auto-Anteil zu erhöhen, um so den CO2-Austoß ihrer Gesamtflotte zu senken. Für diese neue Generation der Stromer setzen viele in der Branche auf Kooperationen und offene Entwicklungsplattformen. Glaubt man Insidern, könnte die Mega-Fusion zwischen Peugeot Citroen und Fiat Chrysler erst der Anfang gewesen sein.

In Expertenkreisen herrscht indes Unklarheit, ob diese E-Großoffensiven vom Verbraucher angenommen werden. Schlechte Infrastruktur und mangelnde politische Impulse stünden hier im Weg. Während die Industrie hierzulande hadert, lassen Tesla und der Newcomer Byton die Investorenherzen höherschlagen und legen beeindruckende Rallyes aufs Börsenparkett. Und die Konkurrenz wird in Zukunft nicht abnehmen, zuletzt hat sogar Sony ein Konzept-Auto präsentiert. Ist 2020 der Sargnagel für die deutsche Autobranche? Oder feiern sie das CO2-neutrale Comeback?

Große Herausforderungen für die deutschen Autobauer

„Die klassischen Autobauer werden weiter große Herausforderungen bei der Umstellung auf Elektroantriebe zu bewältigen haben. Die Margen sind weiter unter Druck. Ob die Hersteller in den nächsten Jahren die Kurve hin zu größerer Profitabilität schaffen, ist schwer vorherzusagen. Aktuell sehe ich bei Volkswagen die größten Chancen“, erläutert der mit der Materie vertraute wikifolio-Trader Michael Flender. VW hat im vergangenen Jahr mit der Produktion des ID.3, dem ersten reinen E-Auto des Konzerns, begonnen. Der Stromer ist der erste, der auf dem neuen modularen E-Antriebs-Baukasten (MEB-Plattform) von VW basiert. Diese Plattform soll zukünftig als Basis für eine ganze Reihe an E-Autos des Konzerns dienen. Regulärer Verkaufsstart des ID.3 ist April 2020.

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