2019 birgt zwei Risiken
13.02.2019
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Schwellenländer immer noch anfällig
Die Schwellenländer sind vom globalen Umfeld sehr unterschiedlich betroffen. So geht von der Verlangsamung des Wachstums in der Eurozone (+ 1,6 % in diesem Jahr) und den USA (+ 2,3 %) ein Ansteckungseffekt auf die Schwellenländer aus. Somit wird sich das Wachstum des Welthandels in diesem Jahr noch weiter verlangsamen. Coface geht von einem Wachstum von 2,3 % aus. Die Dämpfung des Wachstums in den USA hat aber auch einen positiven Effekt für die Schwellenländer: So verringert sich dadurch die Wahrscheinlichkeit, dass die Fed die Zinsen erhöht, was wiederum zur Folge hat, dass das Risiko eines Kapitalabflusses aus den Schwellenländern sinkt.
Die Digitalisierung erhöht auch die politischen Risiken in den aufstrebenden Ländern, besonders in Afrika. So verfügen heute drei Mal mehr Menschen als noch 2010 über Zugang zum Internet und haben damit mehr Möglichkeiten, ihre Frustration auszudrücken. Besonders die Wahlen in Nigeria, Südafrika und Algerien sind hier zu beachten. Auch wenn die politische und sicherheitspolitische Lage in Mosambik derzeit fragil ist, hält Coface an einem günstigen Ausblick für das südostafrikanische Land (in der Länderwertung jetzt D) fest. So sind Mosambiks Devisenreserven seit 2014 und weisen ein Wachstum von mehr als 3 % auf. Dies gilt auch für Ruanda (A4), wo sich das Geschäftsklima ständig verbessert und die Reformdynamik beibehalten wurde.
Ölpreis stützt Volkswirtschaften
Weil der Ölpreis trotz hoher Volatilität auf einem moderaten Niveau bleibt, stuft Coface die Länderbewertungen von ölabhängigen Volkswirtschaften herauf. So hat Angola jetzt ein Ranking von C, Aserbaidschan von B, Kanada von A 2, die Vereinigten Arabischen Emirate von A 3 und Trinidad & Tobago von B. Das einzige Land, das in diesem Jahr bislang herabgestuft wurde, ist der Libanon, der nun ein Ranking von D hat. Grund hierfür sind wirtschaftliche Schwierigkeiten des vorderasiatischen Landes.
Die Coface-Länderbewertungen (160 Länder) erfolgen auf einer achtstufigen Skala: A1 (sehr niedrig), A2 (niedrig), A3 (noch gering), A4 (noch akzeptabel), B (nimmt spürbar zu), C (hoch), D (sehr hoch) und E (extrem). Die Coface-Branchenbewertungen erfassen 13 Sektoren in sechs geografischen Regionen und 24 Ländern, die fast 85 % des globalen BIP ausmachen. Es gibt vier Risikostufen: niedrig, mittel, hoch, sehr hoch. (ahu)