19. Sieg bei 20. Auflage

01.04.2020

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Versicherer zeigten sich zugeknöpft

In diesem Jahr haben 12 Gesellschaften, die nach verdienten Beiträgen einen Marktanteil von 45 % auf sich vereinen, die für das Rating erforderlichen Daten geliefert. Für weitere 18 Gesellschaften, die keine Antworten beigesteuert haben, hat der map-report nur die öffentlich zugänglichen Bilanzkennzahlen ausgewertet. Reinhardt Klages, Chefredakteur des map-report, bedauert die Zurückhaltung vieler Versicherer: „In den vergangenen 20 Jahren dürfte klar geworden sein, dass wir Befürworter der privaten Krankenversicherer sind – nicht trotz, sondern gerade wegen unserer kritischen Berichterstattung. Wir zeigen, was einen guten PKV-Versicherer ausmacht und legen sämtliche Bewertungskriterien samt Werteskala offen. Doch die Transparenz hat auch ihre Schattenseiten. Denn jeder Versicherer kann bereits vor der Datenlieferung einschätzen, ob seine Leistungen für eine gute Bewertung reichen würden. Da sinkt schon mal die Motivation zur Teilnahme.“

Deutliches Beitragsplus für Beamte

Das PKV-Rating des map-report untersucht auch die Beitragsentwicklung zu ausgewählten Fallkonstellationen. In diesem Jahr erhöhten die untersuchten Versicherer ihre Beiträge um durchschnittlich 3,21 % und damit auf dem Niveau des Vorjahres. Zwischen den Jahren 2000 und 2020 lag für einen Angestellten die durchschnittliche Beitragserhöhung bei 3,76 % jährlich, in diesem Jahr stieg ihr Beitrag um durchschnittlich 3,21 % und damit um 0,34 Prozentpunkte stärker als im Vorjahr. Bundesbeamte müssen in diesem Jahr jedoch deutlich stärkere Beitragssteigerungen hinnehmen als im langjährigen Durchschnitt: Während für sie zwischen 2000 und 2020 im Schnitt die Beiträge jedes Jahr um 2,94 % stiegen, waren es in diesem Jahr 3,85 %. Damit liegt die Beitragssteigerung nicht nur deutlich über dem langjährigen Durchschnitt, sondern auch über dem Vorjahresniveau von 2,14 %. Eine deutliche stärkere Beitragserhöhung als im langjährigen Durchschnitt gab es auch in der stationären Zusatzversicherung, wo die Beiträge Anfang des Jahres um 1,6 % stiegen und damit mehr als fünf Mal so stark wie der langjährige Durchschnitt von 0,31 %. Jedoch lag das Beitragsplus im Jahr 2019 mit 3,24 % deutlich höher als in diesem Jahr.

Die Untersuchung der Beitragsentwicklungen beinhaltet zudem ein Fallbeispiel für Senioren. Der Modell-Vertrag wurde im Jahr 1982 abgeschlossen. Anfang des Jahres 2020 sind die Beispielkunden bereits 78 und 76 Jahre alt. Für diese Versicherten entfaltet die Verwendung der Alterungsrückstellung nach § 150 VAG ihre Wirkung.

Im beobachteten Zeitraum der Jahre 2000 bis 2020 lag die durchschnittliche Beitragserhöhung in der Beispielrechnung des im Ruhestand befindlichen ehemaligen Angestellten im Branchenschnitt wie im Vorjahr bei 2,3 %. Das sind 1,4 Prozentpunkte weniger als bei den Vergleichstarifen. Zum Jahresbeginn 2020 wurde der Beitrag durchschnittlich um 1,7 % erhöht und damit genau halb so stark wie im Vorjahr. Zudem ist eine weitere Variante zum Vergleich der Beitragsanpassungen enthalten. Im Gegensatz zu den Musterfällen wird hier nicht ein bestimmter Vertrag beziehungsweise eine Tarifkombination für die Gegenüberstellung herangezogen, sondern der gesamte Bestand nach Monatssollbeiträgen. Die Beitragssteigerungen basieren hier auf dem BaFin-Nachweis 230. In dieser Rechnung für den Zeitraum von 2012 bis 2018 lagen die Beitragsanpassungen durchschnittlich bei 1,9 %.

Ab sofort lieferbar

Der map-report „Rating Private Krankenversicherung“ ist ab sofort als map-report 914 im PDF-Format lieferbar. Interessenten wenden sich an service@fb-research.de oder bestellen direkt über unsere Website. Eine kostenlose Basisinformation zum map-report liefert Franke und Bornberg unter diesem Link. (ahu)