Kraftstoffpreise sprengen 2022 Rekordhöhen

10.01.2023

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„Trotz des dreimonatigen Tankrabatts im Sommer war 2022 das teuerste Tankjahr seit Start unserer regelmäßigen ganzjährigen Auswertungen im Jahr 2013“, so Steffen Bock, Geschäftsführer des Verbraucherinformationsdienstes Clever Tanken. Im Jahresmittel 2022 kostete der Liter Super E10 etwa 1,8645 Euro. Das sind rund 34 Cent mehr als im Jahr 2021. Der Liter Diesel kostete im Jahresschnitt rund 1,9522 Euro und somit etwa 57 Cent mehr als im Vorjahr. Doch immerhin: Der letzte Jahresmonat zeigte sich laut der monatlichen Auswertung von Clever Tanken autofahrerfreundlich

Im Schnitt kostete der Liter Super E10 im Dezember rund 1,6946 Euro. Das war ein Minus von circa 14 Cent gegenüber November. Für den Liter Diesel wurden im Monatsmittel rund 1,8174 Euro aufgerufen und damit etwa 16 Cent weniger als im Vormonat. Zwar sind die Kraftstoffpreise im Dezember gegenüber November deutlich gefallen. Beim Vergleich mit den Preisen des Vorjahresmonats wird jedoch offensichtlich, dass sie sich weiterhin auf einem hohen Niveau bewegt haben – vor allem was den Dieselpreis betrifft. Im Bundesschnitt kostete der Liter Super E10 im Dezember 2022 rund 8 Cent mehr als vor einem Jahr. Bei vier Tankfüllungen à 60 Litern entspricht dies einem Kostenunterschied von plus 19,94 Euro. Der Liter Diesel kostete im Dezember 2022 wiederum etwa 29 Cent mehr als zwölf Monate zuvor. Damit zahlten Dieselfahrer für vier Tankfüllungen mit jeweils 60 Litern rund 69,96 Euro mehr als im Dezember 2021.

Benzin-Diesel-Schere im Dezember den 7. Monat in Folge umgekehrt

Der Preisunterschied zwischen Super E10 und Diesel lag im Dezember bei minus 0,1228 Euro pro Liter. Damit hat sich die Differenz zwischen Diesel- und Benzinpreis gegenüber November (minus 0,1386 Euro) zwar um rund 2 Cent zugunsten von Diesel verringert. Allerdings ist die Benzin-Diesel-Schere weiterhin umgekehrt – und das den siebenten Monat in Folge. Diesel ist also noch immer teurer als Benzin.

Günstigste und teuerste Tanktage im Dezember

Für beide Kraftstoffsorten am wenigsten zahlten Autofahrer im vergangenen Monat am Montag, den 12. Dezember. 1,6590 Euro kostete an diesem Tag der Liter Super E10 im Bundesschnitt und 1,7750 Euro der Liter Diesel. Am teuersten hingegen waren Super E10 und Diesel am Sonntag, den 4. Dezember, mit durchschnittlich 1,7500 Euro beziehungsweise 1,8580 Euro pro Liter.

Die günstigsten und teuersten Kraftstoffmonate 2022

Der günstigste Super-E10-Tankmonat des vergangenen Jahres war der Januar. Durchschnittlich 1,6789 Euro pro Liter kostete Super E10 zu Jahresbeginn im bundesweiten Monatsschnitt. Auf den Plätzen zwei und drei folgten der Dezember (1,6949 Euro) und der August (1,7340 Euro). Am teuersten war Super E10 hingegen im März (2,0697 Euro), Mai (2,0659 Euro) und April (1,9747 Euro). Der März war zugleich der teuerste Tankmonat für Super E10 seit Beginn der regelmäßigen monatlichen Auswertungen von Clever Tanken im Juni 2012. Der günstigste Tankmonat für Diesel war 2022 ebenfalls der Januar mit 1,6044 Euro pro Liter im Bundesschnitt. Die Plätze zwei und drei belegten der Februar (1,6709 Euro) und der Dezember (1,8174 Euro). Am teuersten war Diesel hingegen wie auch Super E10 im März (2,1441 Euro). Auf den Plätzen zwei und drei der teuersten Dieseltankmonate 2022 folgten Oktober (2,1140 Euro) und September (2,0845 Euro). Der März 2022 war zudem auch für Diesel der teuerste Tankmonat seit Beginn der regelmäßigen monatlichen Auswertungen von Clever Tanken.

Stuttgart ist die günstigste, Hannover die teuerste Super-E10-Tankstadt des Monats

Beim monatlichen Preisvergleich der 20 größten deutschen Städte von Clever Tanken belegte im Dezember Stuttgart mit 1,6550 Euro pro Liter die Poleposition der günstigsten Super-E10-Tankstädte. Dahinter reihten sich Mannheim (1,6625 Euro) und Bonn (1,6638 Euro) ein. Die drei teuersten Super-E10-Tankstädte waren im vergangenen Monat hingegen Hannover (1,7187 Euro), Frankfurt am Main (1,7135 Euro) und Hamburg (1,7098 Euro). Vier Tankfüllungen mit jeweils 60 Litern Super E10 kosteten damit im teuren Hannover rund 412,49 Euro, also rund 15,29 Euro mehr als im günstigen Stuttgart. Der Liter Diesel war im Dezember zum zweiten Mal in Folge am günstigsten in Bonn (1,7819 Euro) und Bochum (1,7835 Euro). Auf Platz drei reihte sich Essen (1,7868 Euro) ein. Am meisten zahlten Autofahrer hingegen zum dritten Mal nacheinander in Leipzig (1,8564 Euro). Die Plätze zwei und drei der teuersten Dieseltankstädte belegten München (1,8419 Euro) sowie in Frankfurt am Main (1,8353 Euro).

Städteranking im Jahr 2022: Super E10 und Diesel am teuersten in München

Den Titel der günstigsten Super-E10-Tankstadt des Jahres holte sich 2022 Mannheim. Rund 1,8349 Euro kostete hier der Liter Super E10 im Jahresschnitt. Auf den Plätzen zwei und drei folgten Bonn (1,8409 Euro) und Berlin (1,8424 Euro). Am teuersten war Super E10 im vergangenen Jahr hingegen in München (1,8879 Euro), Hannover (1,8833 Euro) und Frankfurt am Main (1,8770 Euro). Platz eins der günstigsten Dieseltankstädte belegte 2022 – wie schon im Jahr zuvor – Bonn mit einem Jahresdurchschnittspreis von rund 1,9228 Euro. Dahinter folgten Bielefeld (1,9259 Euro) und Bochum (1,9276 Euro). Das Ranking der teuersten Dieseltankstädte führte wiederum München an. Rund 1,9825 Euro zahlten Autofahrer hier 2022 im Schnitt. Die Plätze zwei und drei belegten Leipzig (1,9731 Euro) und Wuppertal (1,9622 Euro).

Gründe für die hohen Kraftstoffpreise 2022

Der Krieg in der Ukraine und die damit verbundenen Sanktionen gegen Russland waren 2022 maßgeblich verantwortlich für die hohen Öl- und damit auch für die hohen Kraftstoffpreise. Zudem verschaffte die Erholung der Weltwirtschaft von der Corona-Pandemie und damit die steigende Nachfrage nach Rohöl bei einem zugleich knappen Angebot den Preisen starken Auftrieb. Dass die Preise nicht noch stärker angezogen hatten, lag unter anderem an der bis vor kurzem noch sehr strickten Corona-Politik in China, die die Wirtschaft einer der weltweit größten Ölverbrauchernationen ausbremste – und damit deren Nachfrage nach Rohöl. Auch die globalen Konjunktursorgen als eine wirtschaftliche Folge des Ukraine-Krieges sowie die steigenden Zinsen setzten die Ölpreise unter Druck.

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