In Gold we trust

23.11.2016

Guido vom Schemm, Geschäftsführer GVS Financial Solutions GmbH / Foto: © GVS

Der Goldpreis verlor in den letzten Jahren fast die Hälfte seines Wertes und korrigierte seit seinem Hoch im Jahr 2011 von 1900 US Dollar auf knapp 1050 Dollar je Feinunze zum Ende des Jahres 2015. Die Mainstreammedien und die Banken wurden nicht müde immer wieder zu wiederholen, dass die besten Zeiten des Goldes nun endgültig vorüber seien. Doch seit Mitte Januar diesen Jahres sehen wir ein Comeback des Edelmetalls. Wie geht es nun weiter?

Nüchtern betrachtet sprechen zahlreiche Fakten für einen weiteren Anstieg des gelben Metalls. Eine Finanz- und Bankenkrise 2.0 XXL wird immer wahrscheinlicher. Die Gesamtverschuldung der Welt ist seit 2008 weiter stark gestiegen und beläuft sich aktuell auf 230 Billionen US-Dollar. Dieser Schuldenexzess kann und wird niemals zurückgezahlt werden und sorgt für ein immer fragileres Finanzsystem. Zudem haben zahlreiche Banken massive Probleme, da zum einem ihr Geschäftsmodell nicht mehr funktioniert und zum anderen einen riesen Volumen an Derivaten wie ein Damoklesschwert über den Finanzhäusern schwebt. Gibt es bei den Derivaten nur eine geringe Ausfallquote, könnte das Weltfinanzsystem ins Wanken geraten. Zudem sind die Leitzinsen nahe 0 Prozent. Somit gilt der Bankerspruch „Gold bringt keine Zinsen“ nicht mehr. Heute, in Zeiten von Negativzinsen, muss man sogar sagen, dass Gold keine Zinsen kostet. Aber auch die Wirtschaftsaussichten sind nicht rosig. Die Notenbanken drucken weiterhin massiv Geld und versuchen somit die Wirtschaft sowie die Inflation anzukurbeln, was bisher nur sehr bedingt gelungen ist. Dieses massive Gelddrucken wird eines Tages zur Geldentwertung führen und lässt das Vertrauen in die Papierwährungen immer weiter sinken. Politisch gibt es auch einige Punkte, welche den Goldpreis zusätzlichen Schub verleihen könnten. Die EU bröckelt, eventuell war der Brexit erst der Anfang einer Eurosklerose. In den nächsten Wochen und Monaten stehen wichtige Wahlen bzw. Referenden in Italien, Frankreich und Deutschland an. Die US-Wahl zeigt mit dem Sieg von Donald Trump wie es innerhalb der Bevölkerung brodelt. Dieser „überraschende“ Wahlsieg schürt mittelfristig eine Welle an Unsicherheit und dürfte die Goldnachfrage erhöhen, da oben genannte Risiken durch den sicheren Hafen Gold abgesichert werden müssen.

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