Zwei Drittel der Deutschen kümmern sich zu wenig um ihre Finanzen

07.03.2016

Christian Hammer

Die Deutschen beschäftigen sich ungern mit ihren Finanzen. 67 Prozent der Bundesbürger finden, die gesetzliche Rentenversicherung sollte ausreichend sein, so dass sie sich selbst nicht um eine Vorsorge kümmern müssen.

(fw) Fast genauso viele (65 Prozent) wählen daher die einfachste, jedoch ertragloseste Anlagevariante und parken ihr Geld für wenig Zinsen auf einem Spar- oder Tagesgeldkonto. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage von NFS Netfonds unter 1.000 Bundesbürgern ab 18 Jahren. Der Servicemonitor Finanzen zeigt jedoch noch weitere wichtige Kriterien.

"Bei den meisten Deutschen liegt ein Großteils ihres Einkommens in festverzinsten Niedrigzinsprodukten. Damit versäumen sie letztlich, überhaupt Vermögen aufzubauen", sagt Christian Hammer, Geschäftsführer von NFS Netfonds. Der Grund für die Defensive: 63 Prozent verstehen die meisten Finanzprodukte gar nicht und lassen folglich lieber die Finger davon. 68 Prozent halten sie gar für so kompliziert, dass sie nicht mehr ruhig schlafen könnten, wenn sie sie abschließen würden.

Bei einer persönlichen Anlageberatung ist eine verständliche Darstellung von Finanzentscheidungen daher auch das wichtigste Kriterium aus Sicht der Deutschen. 97 Prozent finden das wichtig, 72 Prozent sehr wichtig. Der Service, für den die Kunden am ehesten ein Zusatzhonorar zahlen würden, ist die laufende Überwachung des Wertpapierdepots. 28 Prozent ist es ein Extrahonorar wert, auf kritische Entwicklungen sowie aktuelle Chancen vom Finanzberater aufmerksam gemacht zu werden.

"Im Rahmen der Finanzberatung wird der Kunde in diesen Fällen von seinem Berater kontaktiert, der gemeinsam mit ihm das Vorgehen bespricht. Ein anderes Modell ist die Vermögensverwaltung, bei der der Berater im Auftrag des Kunden gemäß abgestimmter Anlagestrategien und individuellen Risikoprofils das Portfolio laufend an aktuelle Entwicklung anpasst und die Transaktionen für den Kunden einsehbar transparent dokumentiert", erklärt Anlageexperte Christian Hammer.

Doch obwohl die Deutschen Finanzprodukte alleine nicht durchschauen, schrecken viele vor einer unabhängigen Beratung zurück", so Hammer. 75 Prozent der Bundesbürger fürchten versteckte Kosten. Folglich geben genauso viele an, dass ihnen Transparenz über jegliche Abschluss- und laufende Kosten sehr wichtig ist. 41 Prozent glauben, eine persönliche Finanzberatung sei nur etwas für Besserverdiener. "Eine persönliche Anlageberatung sollte so normal sein wie ein Zahnarztbesuch", so Hammer.

Zur Studie:

Für die Studie "Servicemonitor Finanzen" der NFS Netfonds wurden im 4. Quartal 2015 insgesamt 1.026 Bundesbürger ab 18 Jahren bevölkerungsrepräsentativ befragt.

www.nfs-netfonds.de