Zuwächse im Norden, Rückgänge am Rhein
09.11.2020
Hamburg war im dritten Quartal die Stadt mit den größten Preissteigerungen / Foto: © eyetronic - stock.adobe.com
Stagnation in der Domstadt
In Köln mussten Wohnungskäufer im dritten Quartal durchschnittlich 5.755 Euro/m² bezahlen, 0,2 % weniger als ein Jahr zuvor. Ähnlich wie in Düsseldorf ist auch in der Dommetropole die Entwicklung auf die räumliche Verteilung der Neubauobjekte zu günstigeren rechtsrheinischen Bezirken geschuldet. Nachdem im Vorjahr noch 82 % der untersuchten Objekte auf der rechten Rheinseite lagen, waren es in diesem Jahr nur noch zwei Drittel. Durch den nun höheren Anteil günstigerer Objekte wird die Preisentwicklung insgesamt gedämpft. Wenn nur die linksrheinischen Vertriebsstarts betrachtet werden, ergibt sich ein Preisniveau von mehr als 6.200 Euro/m². Hingegen kommen die neuen rechtsrheinischen Objekte, die sich in teils sehr einfachen Lagen befinden, auf durchschnittlich gerade einmal knapp 4.600 Euro.
Anders als in Köln verlief die Entwicklung rheinaufwärts in Bonn, wo die Preise im Jahresvergleich um 4,2 % auf 4.955 Euro stiegen. Nur ein Vertriebsstart im vergangenen Quartal kennzeichnet die geringe Dynamik dieses Marktes mit Preisen um die 5.000 Euro pro Quadratmeter.
Nürnberg überspringt 5.000er-Marke
Mit 12,6 % weist Nürnberg von allen untersuchten Metropolen die zweithöchste Preissteigerung auf. So wurden im dritten Quartal in der Frankenmetropole durchschnittlich 5.609 Euro/m² fällig. Ein wesentlicher Grund hierfür dürfte laut den Studienautoren in den neu auf den Markt gekommenen platzierten Objekten im höheren Preisniveau liegen, besonders durch Objekte, oberhalb der 7.000 Euro-Marke. Diese Dynamik zeigt sich auch in den Stadtrandlagen, wo die Preise neuer Angebote nur noch knapp unterhalb der 5.000 Euro-Marke liegen.
Auch im Nürnberger Umland sind Preissteigerungen zu verzeichnen. Unter Auslassung der beiden Großstädte Fürth und Erlangen lag der Durchschnittspreis in den Gemeinden rund um Nürnberg bei 4.502 Euro/m², ein Anstieg um 7,8 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Jedoch geht das Angebot in der Metropolregion zurück, besonders in Erlangen. Derzeit sind nur noch vier Objekte im Vertrieb. Die Ausnahme bildet hingegen Fürth, wo die Objektzahl konstant geblieben ist. Dort wird ein Wachstum mit jährlich 11,2 % auf ein Preisniveau von jetzt 5.081 Euro verzeichnet.
„Die grundsätzliche Robustheit des Wohnimmobilienmarkts zeigt sich an allen untersuchten Standorten. Nach Volumenrückgängen als auch Umsatzeinbrüchen in den ersten beiden Quartalen zeigt sich im dritten Quartal wieder einer Erholung, fast auf Vorkrisenniveau. Ob das so bleibt, kommt entscheidend auf den Umfang und die Dauer weiterer pandemiebedingter Einschränkungen an. Ob die weitere positive Preistendenz anhält, muss genau beobachtet werden. Künftige geringere Preisdynamiken oder sogar Preiskorrekturen kann man aber, nach aktueller Sachlage, nicht vollends ausschließen“, so Dr. Matthias Schindler, Vorstand Projektentwicklung der PROJECT Real Estate AG. (ahu)