Zukunftsfähiges Bauen durch Digitalisierung

29.01.2020

Die deutsche Bauwirtschaft hat seine produktive Auslastungsgrenze erreicht und langfristig zeichnet sich ein zunehmender Wohnungsmangel mit steigenden Mietpreisen ab. Ein wichtiger Faktor ist hierbei die verpasste Digitalisierung in der Baubranche, obwohl bereiAzuts zahlreiche smarte Lösungen für den Haus- und Wohnungsbau existieren.

Die Baubranche boomt und dennoch steigt das Wohnungsdefizit. Das Bauwesen kommt bei der Umsetzung geplanter Wohnungsbaumaßnahmen nicht hinterher, denn Haushaltsmittel werden oft nicht effektiv verplant. Zusätzlich sind die Kapazitätsgrenzen erreicht und die Produktivität stieg zwischen 1995 und 2015 gerade einmal 0,3 %. Das fehlende Kapazitätswachstum zeichnet sich in steigenden Baupreisen ab. Somit stieg der Quadratmeterpreis um 15 % auf 2.000 Euro und die Preise für Bauland um mehr als 30,5 %. Das hat zur Folge, dass jährlich zusätzlich 342 Milliarden Euro an Investitionen nötig sind, um die politischen Ziele für Infrastruktur bis 2025 zu erreichen.

Zwar gibt es in ländlichen Gegenden zunehmend leer stehende Gebäude, jedoch verzeichnet sich ein eindeutiger Trend zum Wohnen im direkten Umland von Großstädten. Insbesondere in Ballungsräumen ist der Wohnungsmangel gravierend, was sich in steigenden Mietpreisen stark verzeichnet. Seit 2016 hätten jährlich 400.000 neue Wohneinheiten entstehen müssen, um dem konstant zunehmenden Wohnungsdefizit entgegenzuwirken. Von den genehmigten 356.800 Wohnungen wurden jedoch nur 285.900 gebaut.

Deutsche Baubranche hinkt in der Digitalisierung stark hinterher

Digitale Maßnahmen könnten dieser Entwicklung entgegenwirken. Der Digitalisierungsstand der Baubranche ist im bundesweiten Vergleich laut McKinsey auf einem enttäuschenden vorletzten Platz. Ein Projekt der BKM zeigt, welche Ansätze geeignet wären, um einem langfristigen eklatanten Wohnungsmangel entgegenzuwirken. Die Umsetzung moderner digitaler Prozesse im Bauwesen könnten dabei Aufwandskosten minimieren und allein 30 % an Planungskapazitäten einsparen. Das Building Information Modeling (BIM) bietet einen vielversprechenden Ansatz, der besonders hohes Optimierungspotenzial für Bauplanung, - Umsetzung und – Fertigstellung liefert.