Zäsur!

07.11.2024

Der 6. November 2024 wird in die Geschichte eingehen. Zweifellos. Zum einen wegen des, in dieser Eindeutigkeit, überraschenden Wahlausgangs in den USA. Donald Trump macht es noch einmal und wird der 47. Präsident. Zum anderen platzte am gestrigen Abend die erste Ampel-Koalition in Berlin. Nachrichtenarm war der Tag nicht.

Zunächst der klare Sieg von Herausforderer Trump bei der Präsidentschaftswahl. Es wird sich zeigen, was er aus seiner zweiten Amtsperiode macht. Innenpolitisch als auch auf internationaler Bühne. Aus Erfahrung wissen wir, dass er nicht unbedingt ein großer Freund Europas ist und die Europäer viel stärker fordert, selbst für „ihr“ Schicksal einzutreten. Mit Blick auf den Ukraine-Krieg aber auch anderen Schauplätzen ist mit Konfrontation zu rechnen.

Bundeskanzler Olaf Scholz hat Finanzminister Christian Lindner vor der Tür gesetzt, so dass die Koalition in Berlin am Ende ist. Mitunter mag man aufatmen, denn wirkliches Regieren war das in den vergangenen Monaten und Wochen nicht. Zu viel Streit wurde auf öffentlicher Bühne ausgetragen. Mitte Januar 2025 stellt Scholz dann die Vertrauensfrage. Welche Koalition sich im kommenden Jahr ergibt (möglich wäre erneut eine „Große Koalition“), bleibt abzuwarten. Eines scheint sicher: Angesichts der vielfältigen Probleme hierzulande bedarf es eines Neuanfangs und einer Regierung, die die Probleme kraftvoll anpackt. Einfach wird das nicht. Aber so weitermachen war und ist keine Option. Auch nicht mit Blick auf das Geschehen an den nationalen und internationalen Finanzmärkten.

Ein Kommentar von finanzwelt-Chefredakteur Alexander Heftrich.