Worauf Anleger beim Kauf von Investment-Edelsteinen achten müssen

25.03.2024

Elina Sternefeld ist Gründerin von Gem Rarities in Idar-Oberstein - Foto: © Gem Rarities

Der Kauf von Investment-Edelsteinen ist keine spontane Angelegenheit und sollte wohl überlegt sein. Vermeiden Sie daher Käufe auf Reisen oder im Urlaub, auch direkt an einer Edelsteinmine, weil dies oft zu unüberlegten Entscheidungen führt. Ohne umfassende Beratung ist ein Vergleich und eine realistische Einschätzung nicht möglich. Die Gefahr besteht, behandelte Edelsteine oder Steine von geringer Qualität zu einem überteuerten Preis zu erwerben.

Gerade in den Herkunftsländern der meisten Edelsteine sind Synthesen und Imitationen (günstige, künstlich hergestellte Steine) in großen Mengen im Umlauf. Diese werden in der Regel von Privatpersonen nicht erkannt und entlarven sich erst zu einem späteren Zeitpunkt als minderwertig.

Es ist wichtig, bei Sonderangeboten vorsichtig zu sein und die Qualität kritisch zu hinterfragen, denn hochwertige Farbedelsteine sind extrem begehrt und deutlich seltener als zum Beispiel Diamanten. Selbst der Kauf bei Juwelieren ist nicht unbedingt ratsam, da diese in der Regel eher auf Uhren oder Diamantschmuck spezialisiert sind. Farbsteinspezialisten sind selten. Daher ist es wichtig, sich Zeit zu nehmen, Angebote zu überdenken und Fragen zu stellen, insbesondere bezüglich der Behandlungen, Herkunft und Qualität der Edelsteine.

Vertrauenswürdige Händler kommunizieren alle Behandlungen und bieten zusätzlich unabhängige Laborbefunde zu ihren Edelsteinen an. Um fundierte Entscheidungen zu treffen, sollten sich Anleger umfassend informieren und auf vertrauenswürdige Quellen zurückgreifen.

In welche Edelsteine lohnt es sich zu investieren?

Die Auswahl eines Edelsteins sollte sehr sorgfältig erfolgen, da sich nicht jeder Edelstein als Investment eignet. Für den Großteil der Anleger bieten sich rund 15 verschiedene Edelsteine als Investment an, die je nach Investitionssumme und den persönlichen Anlagezielen gewählt werden können. Neben der Steinart spielen Faktoren wie die Preisentwicklung auf dem Weltmarkt und vor allem die Qualität eine entscheidende Rolle.

Investieren Sie deshalb in kleinere, qualitativ hochwertige Edelsteine anstatt auf Quantität zu setzen. Ist ein Edelstein unbehandelt, hat dies einen großen Einfluss auf Rarität und Preis.

So bewegt sich zum Beispiel der Preis eines hochfeinen unbehandelten Rubins von 5 ct (das entspricht 1g) in einem mittleren sechsstelligen Euro-Betrag, während ein vergleichbarer erhitzter Stein etwa die Hälfte kostet. Werden sehr rissige Rubine mit Glas gefüllt, um die Reinheit stark zu verbessern und den Stein zu stabilisieren, liegt der Wert bei maximal wenigen hundert Euro. Solche behandelten Rubine sind keine Rarität und erfüllen nicht die Voraussetzungen für eine geeignete Investition.

Welche Edelsteine eignen sich besonders gut als Investment?

Für Investitionen in Farbedelsteine eignen sich vor allem die bekannten Klassiker wie Rubin, Saphir und Smaragd. Für einen qualitativ geeigneten Edelstein sollte der Investitionsbetrag mindestens 20.000 Euro betragen, idealerweise 50.000 Euro oder mehr.
Es gibt jedoch auch für kleinere Budgets die Möglichkeit, in hochwertige Edelsteine zu investieren, ohne Abstriche in der Qualität hinnehmen zu müssen. Durch die Auswahl eines alternativen Edelsteins wie Spinell, Turmalin, Tansanit oder Aquamarin können die unterschiedlichsten Anlagebeträge abgedeckt werden. Die Entscheidung für nachhaltig gewonnene Edelsteine sowie persönliche Vorlieben spielen ebenfalls eine zentrale Rolle bei der Auswahl. Ein sorgfältig ausgesuchter Edelstein, der einem persönlich gut gefällt, ist in jeder Hinsicht das schönste Investment.

Gastbeitrag von Elina Sternefeld, Gründerin von Gem Rarities in Idar-Oberstein und in Antwerpen ausgebildete Gemmologin.