Wofür werden meine Daten verwendet?

19.02.2018

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Das wollen laut einer Umfrage von Pegasystems die meisten Verbraucher wissen. Unternehmen, die auf dieses Bedürfnis eingehen, können sich somit einen Wettbewerbsvorteil verschaffen. Die Verbraucher unterscheiden dabei sehr nach Branchen.

Nach zweijähriger Übergangsfrist ist ab dem 25. Mai die EU-Datenschutz-Grundverordnung (General Data Protection Regulation – GDPR) für alle privaten Unternehmen und öffentlichen Stellen in der EU verpflichtend. Damit erhalten Verbraucher die Kontrolle über alle Daten, die Unternehmen über sie speichern und verarbeiten – von Name, Adresse und Telefonnummer bis zu Kaufhistorie, Web-Browsing-Aktivität und Standort.

Was bedeutet die neue Datenschutzverordnung?

Darüber sind sich sowohl viele Unternehmen als auch Konsumenten noch nicht im Klaren. Das zeigt die Umfrage von Pegasystems unter mehr als 7.000 Konsumenten in sieben EU-Staaten. So gaben von den ca. 1.200 befragten deutschen Verbrauchern 86 % an, mit der GDPR nicht vertraut zu sein. Als wichtige Rechte, die den Konsumenten durch die GDPR eingeräumt wird, nannten die Befragten zu 63 % das Recht, über die gespeicherten persönlichen Daten informiert zu werden, 37 % das Recht zu wissen, welche persönlichen Daten für automatisierte Entscheidungen verwendet werden, 39 % das Recht auf vollständige Löschung gespeicherter persönlicher Daten und 29 % das Recht zu entscheiden, welche Daten von wem gespeichert werden.

Nachdem sie über die Rechte informiert wurden, die ihnen die neue Datenschutzverordnung einräumt, hielten es 80 % der Befragten für wahrscheinlich oder sehr wahrscheinlich, dass sie in Zukunft vom Recht Gebrauch machen werden, bei ihre persönlichen Daten, die bei Unternehmen gespeichert sind, einzusehen, einschränken oder löschen zu lassen. Lediglich 13 % hielten es für unwahrscheinlich, von diesem Recht Gebrauch zu machen.

Transparenz lohnt sich für Unternehmen

Die Umfrage zeigt auch, dass Unternehmen, die einen offenen und transparenten Umgang mit den persönlichen Daten ihrer Kunden pflegen, einen Wettbewerbsvorteil haben können. So gaben 61 % der Befragten an, dass sie eher mit solchen Unternehmen geschäftlich verkehren werden, die transparent darüber informieren, was sie mit ihren Kundendaten machen. Während 22 % zu diesem Thema keine dezidierte Meinung haben, halten es 17 % für unwahrscheinlich, dass sie künftig mehr Geschäfte mit Unternehmen machen, die einen transparenten Umgang mit den Kundendaten pflegen.

Bei der Speicherung persönlicher Daten unterscheiden die Befragten klar nach Branchen. So ist es 55 % der Befragten nicht recht, wenn ihre Daten im Einzelhandel gespeichert werden. 18 % haben ein Problem damit, wenn ihre Daten bei Finanzdienstleistern gespeichert werden, 10 %, wenn es Kommunikationsunternehmen tun. Lediglich 6 % fühlen sich unwohl, wenn Unternehmen aus dem Gesundheitswesen, der Öffentliche Sektor und Versicherungen ihre Daten speichern.

"Unsere Studie zeigt zwar, dass die Konsumenten derzeit noch nicht umfassend über die neuen Regelungen Bescheid wissen", erklärt Harald Esch, Geschäftsführer und Vice President Sales DACH bei Pegasystems. "Die Zahlen machen aber auch deutlich, dass die Konsumenten von ihren neuen Rechten Gebrauch machen werden, sobald entsprechende Informationen überall angekommen sind. Unternehmen, die darauf nicht vorbereitet sind, werden erhebliche Probleme bekommen. Unternehmen müssen ihre CRM-Systeme daher dringend an die GPDR anpassen, denn im Mai ist die Schonfrist vorüber." (ahu)

www.pega.com