"Wir wollen einen Beitrag zur Beendigung der Pandemie leisten"

19.03.2021

Norbert Rollinger, Vorstandsvorsitzender der R+V Versicherung / Foto: © R+V

Die R+V hat im vergangenen Jahr einen deutlichen Gewinneinbruch hinnehmen müssen – auch wegen Corona. Der Wiesbadener Versicherer will aktiv einen Teil dazu beitragen, die Pandemie zu beenden.

Mit 291 Mio. Euro lag der Vorsteuergewinn des R+V Konzerns nach internationaler Rechnungslegung im vergangenen Jahr deutlich unter den 1 Mrd. Euro, die im Jahr 2019 erzielt wurden. Ein wesentlicher Grund, warum das außergewöhnlich hohe Vorjahresergebnis so deutlich verpasst wurde, waren die coronabedingten Sonderbelastungen, die mit 321 Mio. Euro zu Buche schlugen. Diese fielen besonders durch Betriebsschließungen und Veranstaltungsausfälle an. Zudem flossen hier erhöhte Leistungen aus der Restkreditversicherung ein, die die R+V auch ihre von Kurzarbeit betroffenen Kunden zahlte. Auch beim Kapitalanlageergebnis zeigte Corona Wirkung: So lag dieses aufgrund der ungünstigen Entwicklung der Kapitalmärkte mit 1,8 Mrd. nicht einmal bei einem Drittel des Vorjahreswertes, als die R+V von der positiven Entwicklung der Kapitalmärkte profitierte und bei dieser Kennzahl einen Rekordwert erreichte. Neben den coronabedingten Umständen haben auch Bewertungseffekte durch die IFRS-Rechnungslegung zum Rückgang beigetragen.

Unterdurchschnittliche Verwaltungskosten und stake finanzielle Basis

Mit 1,1 % lag die die Verwaltungskostenquote im Bereich Lebens- und Pensionsversicherung um 0,1 Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert, in der Schaden- und Unfallversicherung stieg sie hingegen um 0,3 Prozentpunkte auf 10,9 %. Keine Veränderung gab es hingegen in der Krankenversicherung, wo sie weiterhin 1,6 % beträgt. In allen Segmenten liegt die Verwaltungskostenquote damit unter dem Branchenniveau.

Deutlich über den gesetzlichen Anforderungen liegt die ökonomische Risikotragfähigkeit der R+V, die Ende 2020 über eine Solvency II-Quote von 252 % verfügte.

Online-Abschluss als Umsatztreiber

Mit 19 Mrd. Euro lagen die Beitragseinnahmen der R+V um 8,9 % über dem Wert von 2019. Davon entfielen 16 Mrd. Euro auf die deutsche Erstversicherung, ein Zuwachs von 7,5 %, der auf Steigerungen in allen Segmenten zurückzuführen ist. Die digitale Kundenberatung hatte einen wichtigen Anteil am gestiegenen Umsatz. So konnte der Außendienst im vergangenen Jahr jeden dritten Vertrag, der digital signierfähig war, mit Hilfe der digitalen Signatur abschließen. Der gestiegene Umsatz geht auch mit einer erhöhten Kundenzahl einher, die mit 8,9 Mio. um ca. 105.000 höher liegt als 2019.

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