Wiener Börse vereint Finanzplätze Laibach und Zagreb

16.07.2015

Eine der ältesten Börsen der Welt, die Wiener Börse, hat die Handelsplätze in Kroatien und Slowenien zusammengeführt. Beide Finanzplätze werden künftig von Zagreb aus verwaltet.

2015-07-17 (fw/db) Die CEE Stock Exchange Group (CEESEG AG), Muttergesellschaft der Wiener Börse, hat ihre Beteiligung am Finanzplatz Laibach an die slowenische Börse Zagreb verkauft. Die Börse Zagreb (ZSE) hat mit der Wiener Börse-Muttergesellschaft CEESEG AG eine Vereinbarung zur Übernahme von 100 Prozent der Anteile an der Börse Laibach (LJSE) unterzeichnet. Vorbehaltlich der Genehmigung durch die Aufsichtsbehörden beider Länder und einer Kapitalerhöhung der Börse Zagreb soll die Transaktion bis Ende des vierten Quartals 2015 abgeschlossen sein. Über den Verkaufspreis wurde Stillschweigen vereinbart.

Parallel zum Vertrag über den Anteilserwerb unterzeichnet die Börse Zagreb mit der Wiener Börse eine Absichtserklärung, künftig die Handelstechnologie der Wiener Börse zu nutzen. In dieser IT-Partnerschaft wird die Wiener Börse der Börse Zagreb, vorbehaltlich eines erfolgreichen Vertragsabschlusses, ihr Handelssystem, Schnittstellen und Software zur Verfügung stellen.

„Unser Kooperationsnetzwerk in Zentral-, Ost- und Südosteuropa ist eine Erfolgsgeschichte. Wir freuen uns, dieses Netzwerk weiter zu stärken. Sowohl internationale als auch lokale Handelsteilnehmer profitieren von unseren gemeinsam genutzten Technologien und den einheitlichen Standards. Dass wir die bestehende Datenvertriebskooperation mit der Börse Zagreb erweitern, baut unsere Position als Infrastrukturanbieter in CEE & SEE aus. Wir haben ein fundiertes Verständnis und eine tiefe Verbundenheit mit der Region, ebenso wie ein gemeinsames Bild für ihre weitere Entwicklung. Durch die gemeinsam genutzte Infrastruktur und unser Know-How können wir Synergien erzielen und dadurch die lokalen Kapitalmärkte stärken. Auch die Börse Laibach wird weiterhin von unseren Leistungen und den Synergien profitieren, die wir in den letzten Jahren aufgebaut haben“, kommentieren Michael Buhl und Petr Koblic, Vorstandsmitglieder der CEESEG-Holding, die Entscheidung.

„Die Börsen Zagreb und Laibach haben eine ähnliche Entwicklung genommen, nicht zuletzt durch ein Finanzsystem mit ähnlichen Rahmenbedingungen. Der slowenische und der kroatische Kapitalmarkt haben viele Gemeinsamkeiten hinsichtlich ihrem Entwicklungsstand, ihrer Struktur und ihrem Potenzial. Investoren behandeln die beiden Märkte oft als einen. Zudem gibt es von kroatischer Seite beträchtliche Investments in slowenische Unternehmen. Durch die Übernahme der Börse Laibach erwarten wir uns positive Auswirkungen für beide Börsen und Kapitalmärkte, sowie viele Synergien. Der Zusammenschluss ermöglicht aus unserer Sicht positive Effekte auf die Umsätze beider Börsen. Außerdem stärkt er unsere Verhandlungspositionen betreffend der Dienstleistungen, die wir anbieten und beziehen“, so Ivana Gažić, Vorstandsvorsitzende der Börse Zagreb.

Dietmar Braun