Wie steht die Branche zu KI?
08.01.2018
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Auch wenn der Begriff der "Künstlichen Intelligenz" nur schwer zu definieren ist, ist sich die Finanzdienstleistungsbranche dahingehend einig, dass Künstlicher Intelligenz die Zukunft gehört.
Auch die Finanzdienstleistungsbranche bleibt vom Thema der Künstlichen Intelligenz (KI) nicht unberührt. Aus diesem Grund ging ibi research in einer Studie den Fragen nach, wie die Zukunft Künstlicher Intelligenz in der Finanzdienstleistungsbranche aussieht sowie welche Einsatzszenarien hierfür bestehen. Auch wurden die damit verbundenen Herausforderungen und Risiken analysiert. Die Studie machte deutlich, dass Künstliche Intelligenz ein wesentlicher Faktor für die Zukunft der Finanzdienstleistungsbranche ist. So waren 84 % der Befragten der Meinung, dass sich ein Finanzdienstleister schon heute intensiv mit dem Thema KI beschäftigen muss, um auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu sein. Für 82 % der Befragten sind die zukünftigen Kundenanforderungen ein Treiber für die Auseinandersetzung mit KI. Drei Viertel der Befragten sind der Meinung, dass die Techniken und Methoden der Künstlichen Intelligenz das Potenzial haben, die bisher bestehenden Geschäftsmodelle etablierter Finanzdienstleister grundsätzlich in Frage zu stellen.
Was ist Künstliche Intelligenz?
So sehr der Begriff "Künstliche Intelligenz" herumschwirrt, so wenig ist er klar definiert. So meinen 85 % der Umfrageteilnehmer, dass KI viele inhaltliche Facetten in sich vereint und dass es keine universelle und eindeutige Definition davon gibt. Jeder zweite Befragte verneint sogar die Existenz von echter KI, denn die Programmierung von Algorithmen würden bereits alle denkbaren Aktionen und Handlungsspielräume von KI-Systemen vorgeben.
Chancen und Risiken von KI
Als größter Risikofaktor für den nutzenstiftenden Einsatz von KI wird das fehlerhafte Lernen angesehen (74 % der Befragten). Als weitere Herausforderungen werden das fehlende Knowhow/ Verständnis der Technologien, die Akzeptanz beim Kunden sowie der Wegfall der persönlichen Beratung angesehen. Als weiteres Risiko für den nutzenstiftenden Einsatz von KI wird die Technik selbst angesehen. So erschweren fehlende Kompatibilität mit Legacy-Systemen und der Mangel an APIs innerhalb des Unternehmens nach Meinung vieler Befragter die Implementierung von KI. Die Akzeptanz von KI könnte zudem durch eine ungenügende Nachvollziehbarkeit bzw. Kontrollierbarkeit der Ergebnisse gefährdet werden. So halten 84 % der befragten Experten eine ethisch-moralische Instanz als Korrektiv im Hintergrund des Einsatzes von KI für unabdingbar.
Die Chancen durch die KI werden vor allem in der Übernahme und Unterstützung von bzw. bei standardisierten Routineprozessen gesehen. Als weitere Nutzungsaspekte von Techniken und Methoden der KI werden das Erkennen von Mustern und Datenkorrelationen sowie die Betrugserkennung ausgemacht. Auch zählen Voice Banking, Sprachroboter, Chatbots und Virtuelle Assistenten zu den Einsatzszenarien für KI.
Die Zukunft hat längst begonnen
Insgesamt lässt sich sagen, dass die Finanzdienstleistungsbranche die Notwendigkeit des Einsatzes von KI bereits erkannt hat. Jedoch muss sowohl im Frontend als auch im Backend das Verständnis für KI und die damit einhergehenden Nutzerpotenziale noch vertieft werden. (ahu)