Wie glücklich macht Geld wirklich?

22.02.2018

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Paarweise glücklicher

Die Studie zeigt auch, dass menschlicher Kontakt ebenfalls ein entscheidender Glücksfaktor ist. So fühlen sich mehr Umfrageteilnehmer, die in einer festen Beziehung leben, glücklich, als diejenigen, die aktuell Single sind. Jedoch legen die Umfrageergebnisse nahe, dass für das allgemeine Glücksempfinden die Zufriedenheit mit den Ersparnissen entscheidender ist als die Beziehungssituation. So unterscheidet sich der Anteil, der sich zumindest meistens glücklich fühlt, zwischen Singles und Menschen in einer Paarbeziehung um rund zwölf Prozentpunkte. Dieser Unterschied ist größer als zwischen Befragten, die mit ihren Ersparnissen „zufrieden“ sind, und denen, die „sehr zufrieden“ sind – aber geringer als in allen anderen Abstufungen der Zufriedenheit mit den eigenen Ersparnissen.

Einzelgänger oder Teamplayer?

Geld ist ein häufiger Streitpunkt in Beziehungen. Da wäre es doch besser, wenn jeder seine persönlichen Finanzen selbst regelt, oder? So denken in den meisten Ländern zwischen 25 und 35 % der Befragten. Deutschland liegt mit 28 % hier im Durchschnitt. Knapp die Hälfte der deutschen Befragten regelt Finanzfragen weitgehend oder vollständig gemeinsam mit seinem Partner, in Österreich sind es lediglich 40 %. Anders die Situation in der Türkei, Spanien, den Niederlanden und Rumänien, wo über 60 % der Paare ihre Finanzen gemeinsam regeln.

Getrennte oder gemeinsame Konten sind eine Sache, getrennte oder gemeinsame Entscheidungen über Ausgaben und Investitionen eine andere. Bei einer Reihe finanzbezogener Aktivitäten neigen die Deutschen weniger als der europäische Durchschnitt dazu, diese gemeinsam auszuüben. Bei großen Anschaffungen und dem Haushaltsbudget entscheiden die Deutschen aber eher zusammen als der Durchschnitt – und sie würden auch seltener ihre Finanzen gegenüber dem Partner geheim halten. Die Studie untersuchte auch die Gründe, warum die Befragen ihrem Partner gegenüber ihre Finanzen geheim halten. Als mögliche Gründe wurden Ausgaben für Geschenke an den Partner oder unterschiedliche finanzielle Fähigkeiten genannt. Hierbei liegen die deutschen Befragten nahe dem europäischen Durchschnitt. Einzige Ausnahme: 37 % der deutschen Befragten halten ihre Finanzen vor ihrem Partner geheim, damit dieser sich keine Sorgen macht, im europäischen Durchschnitt sind es nur 25 %.

Gerade wer seine Finanzen nur teilweise gemeinsam regelt, sollte sich mit seinem Partner zu diesem Thema gut abstimmen. Solche Abstimmungen sind für die meisten Paare aber eher eine lästige Pflicht als ein echtes Vergnügen. So empfinden 72 % der europäischen Befragten, dass diese regelmäßige Treffen zur Besprechung der Haushaltslage „notwendig“ sind, und 75 % bezeichnen sie als „nützlich für die Finanzen“. Immerhin 39 % empfinden solche Treffen als „faszinierend“ , jedoch ist es für fast so viele „langweilig“ mit ihrem Partner über Finanzen zu sprechen. In Deutschland ist das Verhältnis umgekehrt – 38 % legten sich bei dieser Frage auf „langweilig“ fest, unter 35 % auf „faszinierend“.

Europaweit sind aber rund 60 % der Befragten der Ansicht, dass derartige Besprechungen Paare „näher zusammenbringen“ können, fast zwei Drittel halten sie für „hilfreich für die Paarbeziehung“. Fragt man nur die Umfrageteilnehmer, die es wissen sollten – nämlich diejenigen, die nach eigenen Angaben tatsächlich in einer Paarbeziehung leben – steigen diese Werte auf 65 beziehungsweise 69 %. (ahu)

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