Werden Versicherungen langfristig teurer?

17.12.2018

Versicherungskunden müssen sich langfristig eventuell auf höhere Beiträge einstellen - wegen ihrem eigenen Bezahlverhalten / Foto: © fizkes - stock.adobe.com

Wenn es um das Bezahlen von Versicherungsbeiträgen geht, setzen die Deutschen (noch) auf traditionelle Zahlungsverfahren. Moderne Zahlungsverfahren werden aber langfristig wohl eine deutlich größere Rolle einnehmen. Versicherungen sollten sich jetzt schon genau überlegen, wie sie die damit verbundenen höheren Kosten umlegen wollen – bei den Kunden ist es bislang häufig noch die falsche Adresse.

Längst sind die Zeiten vorbei, als das bargeldlose Bezahlen nur per Überweisung, Lastschrift oder Dauerauftrag möglich war: Digitale Zahlungsmethoden wie GooglePay oder PayPal sind längst dabei, sich ihren Platz auf dem Markt zu sichern. Doch werden diese Dienste auch genutzt, um Versicherungsbeiträge zu bezahlen? Mit dieser Frage hat sich ibi research an der Universität Regensburg im Rahmen der Studie „Bezahlverhalten von Versicherungskunden – heute und morgen“ gewidmet.

Digitalisierung prägt Versicherungsabschluss

„Die generellen Informations- und Abschlussprozesse der Versicherungskunden sind heute oftmals stark durch das Internet geprägt. Das gilt auch für die Entscheidungsfindung beim Versicherungskauf“, erkärt Holger Seidenschwarz, einer der Autoren der Studie. So gaben 27 % der über 2.000 befragten Versicherungsentscheider an, dass sie möglichst alle Versicherungen online abschließen möchten. 35 % möchten zumindest manche Versicherungen online abschließen. Lediglich 38 % schließen die Versicherungen lieber persönlich oder telefonisch ab. Die Bereitschaft, Versicherungen online abzuschließen, hängt auch sehr stark vom Versicherungsprodukt selbst ab. So wird bereits jede zweite Kfz-Versicherung online abgeschlossen. Noch größer ist der Anteil bei den Reiserücktrittsversicherungen, wo zwei Drittel aller Policen online abgeschlossen werden.

Konservatives Bezahlverhalten

Auch wenn beim Versicherungsabschluss längst moderne Formen etabliert ist, wird beim Bezahlen der Beiträge vor allem auf althergebrachte Formen gesetzt: So bezahlen 90 % der Befragten ihre Beiträge per Lastschrift oder Überweisung. Dies dürfte sich kurzfristig auch nicht dramatisch ändern, denn die Anzahl der Befragten, die sich Online-Alternativen wünscht, ist noch relativ klein: 9 % würden gerne Karten zur Bezahlung nutzen, 14 % typische Online-Verfahren. Das mit großem Abstand am häufigsten genutzte typische Online-Verfahren ist PayPal (63 %). Mit deutlichem Abstand von 40 Prozentpunkten kommt die Sofortüberweisung auf Rang zwei. Deutlich seltener werden hingegen Optionen wie Amazon Pay, giropay oder paydirekt genutzt.

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