Werden die Generationen Y und Z Insurancer?

24.08.2020

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Wie gut kennt die Versicherungsindustrie die 16- bis 30-Jährigen? Wenn die Branche ihr eklatantes Nachwuchsproblem lösen will, muss die Mitarbeiterwerbung in dieser jungen Zielgruppe von Erfolg gekrönt sein. Welche Resultate hat also die aktuelle Nachwuchsinitiative des GDV bisher geliefert? Besser geht immer, aber vieles überzeugt schon jetzt.

.„Get real. Werde #Insurancer!“ – mit diesem Claim hat der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. (GDV) zusammen mit seinen Mitgliedsunternehmen eine Nachwuchsinitiative gestartet. „Unsere Kampagne hat das Ziel, den Aktivitäten unserer Mitgliedsunternehmen bei der Nachwuchsgewinnung für Jobs im Versicherungsvertrieb Rückenwind zu verleihen“, erklärt Katharina Schmidt-Narischkin, die Projektleiterin der Initiative. Der wird dringend gebraucht. Denn Nach Berechnungen des GDV sind nur 21 % der gebundenen Vermittler jünger als 35 Jahre. Bei den Maklern sind es sogar nur 8 %. 42 % der Versicherungsvermittler gehören zur Altersgruppe 55plus.

Effektive Kommunikation und die Bedeutung von „Nein“

Die Branche muss also ran an die jungen Leute – das wird kein unlösbares Problem, sondern eine ambitionierte Herausforderung. Schauen wir auf eine repräsentative BearingPoint-Umfrage von April 2020. Demnach können sich 40 % der 18- bis 20-Jährigen nicht vorstellen, künftig bei einem Versicherer zu arbeiten. Schütteln wir uns kurz, atmen tief durch und denken positiv: 60 % haben eine Tätigkeit in der Versicherungsbranche nicht explizit ausgeschlossen. Und die 40 % Nein-Sager? „Nein“ bedeutet bekanntlich oft „Noch eine Information nötig.“ „Es liegt eben nicht an den jungen Leuten, wenn sie keinen Bock auf Versicherungen haben“, analysiert Alexander Feiling, geschäftsführender Gesellschafter der FFF F1rst Finance Finanzberatung, im großen finanzwelt-Interview. „Es liegt an uns, effektiver zu kommunizieren!“ Wie gut gelingt das der Branche mit der GDV-Initiative? Bei Redaktionsschluss lief die Kampagne rund drei Monate und siehe da: „Kanalübergreifend haben wir bislang knapp 29 Millionen Impressionen innerhalb der Zielgruppe erzielt“, berichtet Schmidt-Narischkin. Diese Zahl beschreibt die Reichweite. Wer eine Aktion startet, will natürlich, dass sie gesehen wird. Aber: „Wichtiger als diese Messgröße ist uns, dass sich die Zielgruppe tiefergehender mit den Karrieremöglichkeiten auseinandersetzt“, erklärt die Projektleiterin. Hier ist der GDV von den bisherigen Ergebnissen sogar positiv überrascht! Mehr als 40.000 junge Menschen haben schon den Karriere-Selbsttest auf der Webseite der Kampagne absolviert. Dieser Test ist clever angelegt, weil er schnell und einfach durchgeführt werden kann. Er besteht aus nur sechs Fragen, die sich allesamt mit jeweils einem Klick beantworten lassen. Das entspricht dem Nutzerverhalten der Zielgruppe, die über eine sehr kurze Aufmerksamkeitsspanne verfügt. Entsprechend kurz sind auch die Videos zur Testauswertung und die Videos der Initiative auf YouTube. Ebenfalls gelungen: Die Initiative holt die umworbene Altersgruppe dort ab, wo sie Zeit verbringt, nämlich auf Instagram, Snapchat, Facebook und YouTube. Dazu ist die gesamte Aktion smartphoneoptimiert.

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