„Wenn heute Bundestagswahl wäre, wen würden Sie wählen?“
23.01.2024
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Diese Frage nach ihren politischen Präferenzen beantworteten mehr als mehr als 1.000 Vermittlerinnen und Vermittler im Rahmen des 16. AfW-Vermittlerbarometers, einer jährlichen umfassenden Online-Umfrage. Die regierende Ampelkoalition hat bei Vermittlern keine Mehrheit und besonders eine Partei konnte dabei zulegen.
Mit 33 % würden CDU/CSU stärkste Partei ( -2 % im Vergleich zum Vorjahresbarometer), gefolgt von der FDP mit 25 % (- 7 %). Wenn Vermittler allein entscheiden könnten, wäre Deutschland demzufolge wohl christlich-liberal regiert, und zwar schon seit Jahren.
Auf dem dritten Rang folgt die AfD mit 21 %. Mit einem Plus von 10 % ist dies der größte Zuwachs und Ausdruck eines Rechtsrucks, der sich auch in den Umfragen zur im Juni anstehenden Europawahl oder zu den Landtagswahlen in drei ostdeutschen Bundeländern im Herbst abzeichnet.
Wenig beliebt in der Vermittlerschaft sind Bündnis90/Die Grünen, die nur 9 % wählen würden, ein Minus von einem Prozent im Vergleich zum Vorjahr. An der 5-Prozent-Hürde klar scheitern würden die SPD und die Linke mit jeweils lediglich 2 % der Vermittlerstimmen. Im Vermittler-Barometer 2022 hatten die Sozialdemokraten noch 4 % erhalten, die Linke lag bereits bei 2 %. Andere Parteien würden aktuell 8 % der Vermittler ihre Stimme geben (+ 2 %).
Rechtsruck besorgniserregend
„Wir sehen bereits seit Jahren, dass die Vermittlerinnen und
Vermittler vor allem der Union und den Liberalen als Vertreter und Wahrer Ihrer
Interessen vertraut“, so Norman Wirth, Vorstandsmitglied des
Bundesverband Finanzdienstleistung AfW. Immer wieder kolportierte Pläne der
eher linksorientierten Parteien zum Beispiel bezüglich einer Abschaffung des in
Deutschland traditionell stark verankerten Provisionssystems oder der privaten
Krankenversicherung zählen sicher zu den Gründen dafür. „Das schlechte
Abschneiden vor allem der SPD und der Zuwachs bei der AfD entsprechen aber auch
dem aktuellen allgemeinen Stimmungsbild der Bevölkerung und haben sicherlich
weniger mit den Branchenthemen zu tun.“, erläutert Wirth. (ml)