Weniger Umzüge, mehr Vertragsverlängerungen
09.01.2025
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Savills hat den Frankfurter Bürovermietungsmarkt Q4 2024 untersucht: Der Flächenumsatz am Frankfurter Bürovermietungsmarkt belief sich im Jahr 2024 auf 349.300 m². Damit wurde der Vorjahreswert um 4,3 % unterschritten. Generell pendelte sich der Flächenumsatz in den letzten drei Jahren auf einem niedrigen, aber stabilen Niveau ein.
„Die Nutzer am Frankfurter Bürovermietungsmarkt zeigen sich bei Umzugsentscheidungen nach wie vor zurückhaltend. Viele Unternehmen scheuen Entscheidungen, die sich mittelfristig als teuer und/oder als falsch herausstellen könnten“, erklärt Christian Krieg, Teamleader Office Agency bei Savills in Frankfurt, und fährt fort: „Insbesondere Anmietungen von internationalen Großunternehmen, die den Flächenumsatz in der Vergangenheit angetrieben haben, stehen noch aus. Stattdessen mieten derzeit vor allem lokale Unternehmen sowie Versicherungen neue Flächen an. Dabei handelt es sich um Büroflächen vom kleinen bis zum mittelgroßen Segment.“ So wurden im Jahr 2024 nur zwei Flächen mit mehr als 10.000 m² vermietet.
„Der Flächenumsatz mag niedrig sein, doch der Vermietungsmarkt zeigt sich dennoch aktiv – vor allem im Bestand. Viele Nutzer prüfen ihre Optionen und denken über Umzüge nach, die jedoch meist nur bei einer deutlichen Qualitätsverbesserung der Flächen realisiert werden. Neubauten oder revitalisierte Gebäude, die diesen Ansprüchen genügen, sind jedoch oft kurzfristig nicht verfügbar oder deutlich teurer“, beobachtet Fabian Kupczyk, Co-Teamleader Office Agency bei Savills in Frankfurt und fährt dort: „Gleichzeitig bieten viele Eigentümer ihren Bestandsmietern gute Konditionen für Vertragsverlängerungen an. Denn die Angebotsausweitung durch den Leerstandsanstieg erhöht den Wettbewerb unter ihnen. Das nutzen derzeit viele Mieter zu deren Vorteil und verlängern ihre Verträge, anstatt umzuziehen.“
Die Leerstandsrate ist im Vergleich zum Vorquartal um 80 Basispunkte auf 11,1 % angestiegen. Christian Krieg erläutert: „Bei vielen Nutzern, die vor der Corona-Krise große Flächen angemietet haben, laufen die Mietverträge nun langsam aus. Da sie nun aber durch hybrides Arbeiten weniger Fläche benötigen, geben sie sowohl bei Vertragsverlängerungen als auch bei Neuanmietungen häufig Flächen zurück, was einen Anstieg der Leerstände zur Folge hat. Das dürfte sich kurz- bis mittelfristig auch nicht ändern.“
Aufgrund der anhaltend hohen Nachfrage nach hochwertigen Flächen sind die Spitzenmieten im Vergleich zum Vorquartal um 2,2 % auf 47,00 EUR/m² angestiegen. Diese Entwicklung dürfte sich in den kommenden Monaten fortsetzen, nicht zuletzt, weil Neubauflächen knapper werden. (fw)