WeltSparen steigt in Altersvorsorgemarkt ein

27.08.2019

WeltSparen Gründerteam Michael Stephan (li), Dr. Tamaz Georgadze (Mitte) und Dr. Frank Freund (re.) Foto: © Lukas Schramm

Durch die Übernahme eines auf Altersvorsorge spezialisierten FinTechs wird Raisin zur weltweit einzigen Plattform, die Kunden eine umfangreiche Produktauswahl in den relevanten Bereichen Sparen, Investieren und Vorsorgen bietet. Für das Berliner FinTech ist es bereits die zweite Akquisition in diesem Jahr.

Raisin, das im deutschen Sprachraum als WeltSparen bekannt ist, übernimmt mit fairr ein im Bereich Altersvorsorge tätiges FinTech. Somit erhalten die ca. 200.0000 Raisin-Kunden künftig neben Tages- und Festgeldern und den WeltInvest ETF-Portfolios in Zukunft auch Zugang zu Altersvorsorgeverträgen. Für Raisin ist es die zweite große Akquisition in diesem Jahr: Im März hatte das Berlin FinTech bereits die Frankfurter MHB-Bank übernommen (finanzwelt berichtete). fairr wurde im Jahr 2013 gegründet und avancierte seitdem zum führenden Start-up im Bereich Altersvorsorge. So bietet das Unternehmen als einziges deutsches FinTech Produkte wie Riester, Rürup und betriebliche Altersvorsorge an. So haben die Gründer die Riesterrente regelrecht „gehackt“ und ein einzigartiges Riesterprodukt geschaffen, das in der Kostenstruktur führend und zudem sehr transparent und flexibel ist. Inzwischen bietet fairr umfangreiche Produktlösungen für Riester, Rürup und die betriebliche Altersvorsorge sowie eine Rentencockpit an. Das Berliner FinTech setzt wie Raisin im Bereich Geldanlagen auf eigene Lösungen für die Altersvorsorge. Neben niedrigen Kosten und einem voll digitalen Abschluss basiert das Angebot von fairr auf einem ETF-basierten Anlageansatz. Das Unternehmen hat bereits zahlreiche Auszeichnungen erhalten und seine Produkte wurden von Finanztest und Finanztip empfohlen. Das Produktangebot von fairr ist weiterhin auf der Unternehmenswebseite verfügbar und die Marke wird als „fairr by raisin“ in Raisins Markenwelt eingebunden.

Personelle Verstärkung für Raisin

Im Zuge der Übernahme wird Raisin auch personell von fairr profitieren. So werden die drei frairr-Gründer Jens Jennissen, Dr. Alexander Kihm und Ambros Gleißner bei Raisin führende Rollen im neu geschaffenen Bereich für Anlage- und Altersvorsorgeprodukte übernehmen, im dem auch Raisins-Investmentsparte rund um WeltInvest aufgehen wird. Sie werden dabei vom gesamten fairr-Team begleitet. Die Akquisition umfasst die Übernahme von 100 % der fairr-Anteile sowie eine Barkomponente. Somit partizipieren die Beteiligten am gemeinsamen Erfolg und sind langfristig miteinander verbunden.

“Altersvorsorge ist noch immer sehr verstaubt, intransparent und kostenintensiv für den Verbraucher. Gemeinsam mit dem Marktzugang von Raisin können wir unsere Reichweite deutlich vergrößern und den Altersvorsorgemarkt weiter umkrempeln. Wir sind stolz, auf das in den letzten Jahren mit unserem Team Erreichte und freuen uns außerordentlich auf die gemeinsame Zukunft”, begründet fairr-Gründer Jens Jennissen die Entscheidung für das Zusammengehen mit Raisin. “Das fairr-Team hat eine ungewöhnliche Erfolgsgeschichte geschrieben und Produkte wie Riester und Rürup ins digitale Zeitalter überführt”, erläutert Dr. Tamaz Georgadze, CEO und Mitgründer von Raisin. “Mit der Übernahme erweitern wir unsere Produktpalette gezielt um den wichtigen Aspekt Altersvorsorge. Zusammen wollen wir wachsen und neue Branchenimpulse setzen. Vorsorge ist neben Bankeinlagen schließlich mit einem Volumen von 2 Billionen Euro die wichtigste Anlageklasse für private Haushalte.”

Einer der Hauptinvestoren von fairr ist die IBB-Beteiligungsgesellschaft der Investitionsbank Berlin. “fairr ist für uns eine absolute Erfolgsgeschichte. Das Fintech gab dem Berliner Markt und der Szene insgesamt eine große Sichtbarkeit und hat sich in dem eher traditionellen Metier der Altersvorsorge als besonders kundenfreundlich etabliert. Aus unserem VC Fonds Technologie Berlin war es das erste Fintech-Investment. Wir freuen uns daher besonders, dass Raisin und fairr ab jetzt gemeinsam den Berliner Fintech-Standort weiter stärken“, ergänzt der zuständige Investment Director Clemens Kabel. (ahu)