Bei Logistik geht die Post ab

09.07.2014

Chlorophylle - Fotolia.com

Ein außergewöhnliches Halbjahresergebnis zeigt das bundesweite Transaktionsvolumen für Logistik- und Industrieimmobilien.

(fw/hwt) Mit 1,83 Mrd. Euro ist nicht nur das Volumen zum Vergleichszeitraum des Vorjahres um 83 %, der 5-Jahreschnitt um mehr als das Eineinhalbfache übertroffen worden, sondern es floss bereits nach sechs Monaten mehr Kapital in diese Assetklasse als jeweils in den Gesamtjahren 2008 bis 2012. Relativ übertrifft der Logistikbereich damit deutlich die positive Entwicklung aller anderen gewerblichen Assetklassen im ersten Halbjahr. Der prozentuale Zuwachs ist dreimal so hoch wie über alle Assetklassen hinweg (H1 2014: +29 % auf 16,9 Mrd. Euro). "Noch nie hat die Logistikimmobilie derart viel Kapital angezogen und ist damit auf dem besten Weg, ihr Nischendasein endgültig zu verlassen", so Willi Weis, bei JLL Head of Industrial Investment Germany.

Das Ergebnis sei zu einem großen Teil den vier Portfoliotransaktionen aus dem ersten Quartal zu verdanken, allesamt im dreistelligen Millionenbereich mit einem Volumen von allein über 660 Mio. Euro. In den Monaten April bis Ende Juni, in denen die Einzeltransaktionen mit einem Anteil von 82 % (440 Mio. Euro) am Gesamtvolumen dominierten (Q1: 35 %), bewegte sich das Transaktionsvolumen naturgemäß eher wieder auf einem durchschnittlichen Niveau. Die beiden größten Verkäufe waren Einzeltransaktionen im oberen zweistelligen Bereich, eine Logistik-/Industrieliegenschaft in Rheinland-Pfalz und ein Logistikzentrum in Hessen. "Investoren scheuen sich zwischenzeitlich nicht mehr, großvolumige Einzelobjekte über 50 Mio. Euro zu erwerben", so Weis. Kapital sei vorhanden, die Rahmenbedingungen gut. "Es handelt sich im Einzelfall um Investitionen in Immobilien, langfristig an Top-Nutzer an Top-Standorten vermietet und damit von strategischer Bedeutung für das Geschäft sowohl der Nutzer, als auch der Investoren. Eine Win-Win-Transaktion eben, im besten Sinn des Wortes", erläutert Weis.

Core-Objekte sind im laufenden Jahr mit einem Anteil am Transaktionsvolumen von 66 % eindeutig favorisiert, deutlicher noch als im Schnitt der vergangenen fünf Jahre. Zusammen mit Investitionen im Risikoprofil Core plus (23 %) schlagen ca. 1,63 Mrd. Euro zu Buche. "Ein Quartalsergebnis, wie wir es Anfang des Jahres gesehen haben, ist selten wiederholbar. Wir sind aber zuversichtlich, dass neben größeren Einzeltransaktionen weitere Paketverkäufe im zweiten Halbjahr kommen werden. Insgesamt dürften es also nicht weniger Abschlüsse werden, aber eher solche mit geringeren Volumina", erklärt der JLL-Manager. Es bleibe dabei: 2014 werde in die Statistik als neues Rekordjahr eingehen - mit drei Mrd. Euro oder darüber wäre der langjährige Durchschnitt immerhin um 77 % übertroffen.

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