Was ist „Impact Investing“?
13.09.2021
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Der sozial-ökologische Impact spielt für Investoren eine immer wichtigere Rolle – was jedoch auch Anreize schafft, den Begriff missbräuchlich zu verwenden. Um dem vorzubeugen, hat das Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG) die wesentlichen Eckpunkte hierzu inhaltlich geschärft.
Wie aus einer für den FNG-Marktbericht 2021 Nachhaltige Geldanlagen – Deutschland, Österreich und die Schweiz durchgeführten Umfrage hervorgeht, räumen drei Viertel der Investoren ihrem sozial-ökologischen Impact einen sehr wichtigen oder wichtigen Stellenwert ein. Diese steigende Bedeutung der Auswirkung Impact Investings spiegelt sich auch in der Marktentwicklung wider. Da der Begriff „Impact Investing“ zunehmend inflationär gebraucht wird, haben sich die beiden FNG-Vorstandsmitglieder Florian Sommer und Dr. Helge Wulsdorf im Rahmen eines FNG-Specials dem Thema angenommen, um dessen wesentlichen Inhalte zu schärfen. So wurde auf den Erkenntnissen wissenschaftlicher Studien und den praktischen Erfahrungen des Marktes folgende Definition erarbeitet:
- „Bei Impact Investments handelt es sich um Investitionen, die neben einer finanziellen Rendite auch einen positiven Beitrag zur Lösung von ökologischen und/oder sozialen Problemen leisten.“
Ergänzt wird diese Definition um die fünf Impact-Merkmale Intentionalität, Wirkungskanäle, Messbarkeit und Transparenz. Diese sind richtungsweisend für die Differenzierung von Fonds und deren positivem Beitrag. "Impact ist das Zukunftsthema der nachhaltigen Geldanlage. Die neue FNG-Definition baut auf Marktpraxis und wissenschaftlichen Studien auf. Die fünf Impact-Merkmale liefern das notwendige Handwerkszeug für eine glaubhafte Umsetzung im Markt“, so Florian Sommer.
"Die Finanzwirtschaft wird den sozialen und ökologischen Rucksack ihrer Produkte zunehmend offenlegen. Dabei ist dann sehr genau zu schauen, welche nachhaltigen Qualitätsanforderungen gerade ausdrücklich wirkungsbezogene Produkte erfüllen müssen, damit es nicht zu einer Irreführung der Anleger*innen kommt. Schließlich wollen diese nicht nur finanzielle Rendite erwirtschaften, sondern mit ihren Geldanlagen auch einen nachweisbaren Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung leisten“, ergänzt Dr. Helge Wulsdorf.
Wie der Impact konkret gemessen werden kann, wird das FNG im nächsten Jahr im Rahmen weiterer Publikationen mit Praxisbeispielen erläutern. (ahu)