Warum Multi-Asset sich auch in schwierigen Zeiten bewährt

16.11.2020

Thomas Hünicke / Foto: © WBS Hünicke Vermögensverwaltung GmbH

Im Gegensatz zu üblichen Mischfonds vermeiden Multi-Asset-Strategien einen allzu deutlichen Aktienschwerpunkt, um die Allokation so breit wie möglich aufzustellen. Diese breite Streuung dient als Puffer gegen die Auswirkungen von exogenen Schocks, die immer wieder auftauchen können, auch in der Post-Corona-Welt. Multi-Asset-Strategien können damit einen Beitrag zum Risikomanagement mit sinnvollen Renditeopportunitäten leisten.

Das Jahr 2020 wird vermutlich als das Jahr in die Börsengeschichte mit der rasantesten Achterbahnfahrt aller Zeiten eingehen. Beim Ausbruch der ersten Welle der Covid-19-Pandemie hatten die wichtigen Indizes in blitzartiger Geschwindigkeit bis zu 40 Prozent verloren, um diese dann nach und nach wieder zurückzugewinnen. Der US-Technologieindex Nasdaq hatte sogar sein Allzeithoch nach der ersten Phase der Corona-Krise erreicht und lieht derzeit auf Jahressicht fast 30 Prozent im Plus. In anderen Indizes sind die Schwankungen weiterhin sehr stark. Nach deutlichen Verlusten im Oktober haben die Wahl von Joe Biden zum US-Präsidenten und die Nachricht des Durchbruchs beim Impfstoff für neues Wachstum gesorgt. Die Tendenzen sind positiv, die Gefahren im Aktienmarkt vor allem für defensiv aufgestellte Investoren aber bleiben.

Letztlich zeigt sich durch diese Entwicklungen, dass es auf dem Markt keine Sicherheit mehr gibt. Außer derjenigen, dass eben nichts mehr sicher ist. Dennoch taucht nun natürlich allerorten wieder einmal die Frage auf, wie sich Vermögenswerte auch in Krisenzeiten schützen lassen. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass typische „Sicherheitspapiere“ wie hochwertige Staats- und Unternehmensanleihen keinen Wert mehr erbringen, im Gegenteil: Es besteht sogar vielmehr das weitere Risiko von Kursverlusten, was für zusätzliche Unsicherheiten sorgt. Auch Liquidität kann nur ein kurzfristiger Notnagel sein, um Geld zu parken, das schnell wieder investiert werden soll. Schließlich werden die Zinsen vermutlich ein weiteres Jahrzehnt gegen Null tendieren oder sogar kontinuierlich ins Negative gleiten.

Was kann also die Antwort auf diese Fragen sein? Gerade bei unerwarteten Krisen spielt sich immer wieder der Begriff „Multi-Asset“ in den Vordergrund. Das sind Konzepte (zumeist Fonds), die in ganz verschiedene Anlageklassen investieren können und dies auch regelmäßig tun. Dazu gehören Aktien, Anleihen und Rohstoffe, aber auch Alternative Investments wie Private Equity, Immobilien und andere Sachwerte. Damit liegen Multi-Asset-Strategien und klassische Mischfonds nahe beieinander, um Wachstumschancen von riskanteren Anlagen wie Aktien mit Erträgen aus risikoärmeren Anlagen wie Anleihen zu kombinieren.

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