Wann kommt der nächste Crash an der Börse?

23.06.2021

Heiko Löschen, Vermögensverwalter der GSP Asset management GmbH / Foto: © GSP

Trotz der Vielzahl an Einschränkungen im öffentlichen und wirtschaftlichen Leben im Rahmen der Bemühungen zur Eindämmung der COVID19 Pandemie erklimmen die Aktienmärkte ein Hoch nach dem anderen. Da stellt sich die Frage: Wann kommt der nächste Crash, fragt Heiko Löschen, Vermögensverwalter der GSP asset management GmbH in Münster.

Wenn die Kurse drastisch innerhalb einer kurzen Zeitspanne fallen, wird dieses Phänomen als Crash bezeichnet. Panikartige Verkäufe treffen auf eine geringe Kaubereitschaft. Dieser sogenannte „Angebotsüberhang“ führt häufig zu massiven Kursverlusten. Dies geschieht innerhalb weniger Tage bzw. Wochen. Meist lässt ein Crash eine Spekulationsblase platzen. Die Sorglosigkeit der Anleger schlägt plötzlich in Panik um.

Wie groß ist die Crash-Gefahr aktuell?

Die Aktienmärkte werden derzeit in erster Linie durch die Impulse zu den Themen Inflation, Zinserhöhungstendenzen, Straffung der Notenbankpolitik und Entwicklung der Pandemie samt der Mutationen rund um den Erdball beeinflusst. Die Notenbanken diskutieren sehr offen, wann und in welcher Form die Zügel angezogen werden und die Zeit der überaus expansiven Geldpolitik ihr Ende finden wird. Dieses Verhalten ist aus meiner Sicht der größte Schutzmechanismus vor einem Crash. Die Marktteilnehmer werden darauf vorbereitet, dass sich etwas ändern wird. Somit werden Sorglosigkeit und negative Überraschungsmomente verhindert.

Zinserhöhungen ohne Crash an den Aktienmärkten – wie soll das gehen?

In 2018 haben wir gesehen, was an den Aktienmärkten passiert, wenn die Notenbanken nicht vorausschauend kommunizieren. Der Zehnjahresszins stieg in den USA innerhalb relativ kurzer Zeit von 1,6 Prozent auf 3,2 Prozent. Da das Kommunikationskonzept recht holprig war, mussten an den Aktienmärkten Kursverluste von über 20 Prozent hingenommen werden. Erst mit dem Wechsel der Strategie und dem Absinken der Zinsen auf das Ursprungsniveau stiegen die Aktienmärkte deutlich an und machten den Verlust in kurzer Zeit mehr als wett. Die aktuelle Öffentlichkeitsarbeit der amerikanischen Notenbank ist auf maximale Sicherheit für alle Marktteilnehmer ausgerichtet. Börsen mögen keine Unsicherheit und somit sind aus meiner Sicht die Ampeln für die Aktienmärkte positiv.

Welche Ereignisse einen Crash auslösen könnten, lesen Sie auf Seite 2