Wachstumsperspektiven für den europäischen Wohnungsmarkt

09.10.2024

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PATRIZIA, Partner für globale Real Assets, hat den Bericht „European Residential Insights 2024/2025“ veröffentlicht. Der Bericht erscheint bereits seit mehr als zehn Jahren und zeichnet ein positives Bild für den Wohnungssektor des Kontinents. Die wichtigsten Erkenntnisse des Berichts lauten: Die Wohnungsmärkte sind fundamental gut aufgestellt; die Märkte stabilisieren sich; Studentenwohnungen erweisen sich als besonders attraktive Assets; und die Kenntnis der sich entwickelnden regulatorischen Landschaft ist von entscheidender Bedeutung.

Mahdi Mokrane, Head of Investment Strategy & Research sowie Co-Head Fund Management und Head of Fund Management Real Estate bei PATRIZIA, kommentiert: „PATRIZIA investiert seit 40 Jahren erfolgreich in Wohnimmobilien und der expandierende Wohnsektor wird auch in Zukunft eine große Rolle für uns spielen. Unsere globalen Wohnstrategien, die das gesamte Risikospektrum abdecken, sind eines der fünf wichtigsten Wachstumsfelder von PATRIZIA und von zentraler Bedeutung für unser Ziel, ein globaler Investmentmanager mit 100 Milliarden Euro Assets under Management zu werden. Wir verfügen über großes Know-how im Bereich Wohnen und der diesjährige Bericht bietet Investoren wertvolle Einblicke. Wir betrachten unter anderem die zugrunde liegenden Megatrends, die Attraktivität der Assetklasse nach den zinsbedingt erfolgten Neubewertungen sowie insbesondere auch Teilmärkte, die wir im Zuge soziodemografischer Veränderungen für besonders vielversprechend erachten.“

Der europäische Wohnsektor befindet sich in einer starken Position

Der Bericht stellt fest, dass der Wohnungsmarkt seine Widerstandsfähigkeit unter Beweis gestellt hat und für Investoren mit einem moderaten Risikoappetit weiterhin attraktiv bleiben wird. In einer Welt im Wandel sind die Wohnungsmärkte aufgrund der starken Fundamentaldaten gut aufgestellt. Investoren agieren damit in einem Markt, der strukturellen Rückenwind genießt. Die Chancen für Wohn-Investments in Europa differenzieren sich dabei weiter aus, wodurch der Sektor für institutionelle Investoren größer und vielfältiger wird als je zuvor.

Dr. Marcus Cieleback, Chief Urban Economist bei PATRIZIA und führender Herausgeber des Reports, sagt: „Die Aussichten für den Sektor sind vielversprechend. Er ist grundsätzlich solide, auch wenn er durch die sich ständig entwickelnde regulatorische Landschaft herausgefordert wird. Das bedeutet, dass wir die Spielregeln stets im Auge behalten müssen. Hilfreich ist die zunehmende Verfügbarkeit von Investmentprodukten in den verschiedenen Risikoklassen. Große Chancen sehen wir vor allem bei Value-Add, Co-Living und studentischem Wohnen."

Märkte stabilisieren sich

Die Trends bei Preisen, Bewertungen, Renditen und Transaktionsaktivitäten deuten eindeutig auf eine Bodenbildung hin. Die Situation auf den Kreditmärkten verbessert sich und die Verfügbarkeit von Krediten nimmt zu. Anzeichen einer Lockerung der Kreditkonditionen und eines zunehmenden Wettbewerbs zwischen Kreditgebern in wichtigen europäischen Ländern unterstützen diesen Trend. Zu dieser Einschätzung passt auch die Konvergenz der Bewertungen börsennotierter Immobilienunternehmen und der Summe der Verkehrswerte ihrer zugrundeliegenden Assets.

Dr. Marcus Cieleback fügt hinzu: „Eine der größten Einflussfaktoren auf die Wohnungsmärkte in den letzten zwölf bis 18 Monaten war natürlich die Zinspolitik. Der starke Zinsanstieg hat den Erwerb von Wohneigentum für viele Menschen in weite Ferne gerückt und dazu geführt, dass sie stattdessen auf einen bereits angespannten Mietmarkt drängten. Mit sinkenden Leit- und Hypothekenzinsen sowie einer besseren Verfügbarkeit von Krediten werden wieder mehr Menschen in der Lage sein, Wohneigentum zu erwerben.“

Fokus auf Brown-to-Green, bezahlbares sowie studentisches Wohnen

Der Bericht umfasst auch einen Rückblick auf die Wohnungspolitik im Laufe der Jahrzehnte, der deutlich macht, warum Brown-to-Green-Strategien auf dem aktuellen Markt so wichtig sind und den Bestand an bezahlbaren Wohnungen erhöhen können. Aktuelle Trends deuten darauf zudem hin, dass die Zahl der Studenten bei einem anhaltenden Mangel an bezahlbaren Wohnungen weiterhin wächst.

Dr. Marcus Cieleback sagt: „Der größte Teil des Wohnungsbestands wurde in den 1960er, 1970er und in geringerem Umfang in den 1980er Jahren errichtet – zu einer Zeit der Wohnungsknappheit, als die Bauqualität nicht im Fokus stand. Dieser Wohnungsbestand bietet heute eine riesige Chance für „Brown-to-Green“-Strategien. Die Regulierung, die den sozialen Wohnungsbestand für den freien Markt öffnete, erklärt den heutigen Mangel an bezahlbarem Wohnraum – eine weitere aktuelle Chance. Auch studentisches Wohnen ist eines der Wohnungssegmente, in denen wir eine riesige Wachstumschance sehen, da Bildung weiter an Bedeutung gewinnt. Auf den traditionellen Mietmärkten mangelt es generell am Angebot. Das gilt umso mehr für studentisches Wohnen, was attraktive Investitionsmöglichkeiten eröffnet.“ (fw)