W&W mit Rekordgewinn und zwei Frauen neu im Aufsichtsrat

10.06.2015

In der heutigen Hauptversammlung hat die Wüstenrot & Württembergische das beste Ergebnis in der Unternehmensgeschichte vorgelegt. Lutz Helmig bleibt Großinvestor im Konzern.

2015-06-11 (fw/db) Die Wüstenrot & Württembergische AG (W&W) hat bei der Hauptversammlung 2015 in Ludwigsburg Rechenschaft über das vergangene Geschäftsjahr abgelegt. Wie bereits Ende März 2015 berichtet, hat der W&W-Konzern das Jahresergebnis von 155 auf 242 Millionen Euro gesteigert. Der Konzern hat 2014 seinen besten Ergebnis-Wert in der Unternehmensgeschichte erzielt. (Die Geschäftsberichte gibt es als Download am Ende dieser finanzwelt-Meldung).

Der Start ins Jahr 2015 verlief insgesamt erfreulich. Von Januar bis April 2015 legte der Vorsorge-Spezialist bei der Baufinanzierung zu und konnte im Bausparen beim Brutto-Neugeschäft das Vorjahresniveau halten – und das, obwohl die Branchenwerte leicht rückläufig sind. Nach einem Schlussverkaufseffekt sanken in der Lebensversicherung die Neubeiträge, während in der Schaden- und Unfallversicherung Zuwächse erreicht wurden. Genaue Kennzahlen werden vom W&W-Konzern werden mit dem Halbjahresbericht Mitte August 2015 vorgelegt.

Veränderungen im Aktionärskreis

In diesem Jahr haben sich die L-Bank und die UniCredit Bank von ihren Anteilen an der W&W AG getrennt. Für beide Häuser handelte es sich um eine nicht-strategische Beteiligung. Die Aktien sind bei Investoren auf reges Interesse gestoßen. Der Streubesitz stieg in dem Zusammenhang auf über 20 Prozent.

Großaktionäre der W&W bleiben die Wüstenrot Stiftung mit 66,3 Prozent sowie die Horus Finanzholding GmbH des Investors Lutz Helmig mit einem beachtlichen Anteil von 13,4 Prozent. Die Vertriebspartnerschaft von HVB und Wüstenrot Bausparkasse bleibt von den Veränderungen im Aktionariat unberührt.

Zwei Frauen in Aufsichtsrat gewählt

Der Hauptversammlung wurden zwei neue Aufsichtsratsmitglieder zur Wahl vorgeschlagen: Corinna Barbara Linner, Wirtschaftsprüferin, und mit Ruth Martin, ein ehemaliges Vorstandsmitglied der Württembergischen Versicherungen. Die beiden Frauen folgen auf Dr. Rainer Hägele und Ulrich Ruetz. Die Gesellschaft dankt den ausscheidenden Aufsichtsräten für ihren Einsatz und wünscht den neuen Gremienmitgliedern viel Erfolg.

Produktneuheiten angekündigt

Breiten Raum nahm auf der heutigen W&W-Hauptversammlung im Ludwigsburger Forum auch die Entwicklung der Wüstenrot Bank ein. Da diese kein teures Filialsystem besitzt, kann sie dynamisch und im Zusammenspiel mit den mobilen Vertrieben der Gruppe ihr Onlineangebot leistungsstark ausbauen. Dieses Angebot ist als Ergänzung für Bestandskunden und als Einstieg für Neukunden gedacht. Der Direktvertrieb soll dabei neben den klassischen Bankprodukten auch spezielle Versicherungslösungen umfassen.

Parallel arbeitet die Wüstenrot Bausparkasse an einer neuen, innovativen Tarifgeneration. Diese passt sich an das anhaltend niedrige Zinsniveau am Kapitalmarkt an. Wüstenrot bietet damit weiterhin attraktive Produktlösungen an, die den Unternehmenserfolg nachhaltig und dauerhaft sichern.

Nicht zuletzt will die Württembergische Lebensversicherung mit der neuen Tariflösung „Rente Extra“, die ab kommender Woche angeboten wird, am Markt punkten. Dabei handelt es sich um eine Rentenversicherung mit zusätzlichen Chancen: Im Vergleich zur klassischen Rentenversicherung bietet dieses Produkt eine erhöhte Verzinsung in der Ansparphase, dafür ist die bei Vertragsabschluss garantierte Rente geringer. Der Versicherte erhält als Kunde jedoch die Chance, zum tatsächlichen Rentenbeginn von einer höheren Rente zu profitieren, wenn die Zinsen bis dahin wieder gestiegen sind.

Geschäftsbericht 2014

Den Geschäftsbericht finden interessierte Leser hier im Internet als Download. Es ist auch eine Version in englischer Sprache hier verfügbar.

finanzwelt-Fazit: Die Wüstenrot Bank und die Württembergische Versicherung liegen wieder im Aufwind. Große Hoffnungen liegen auf den Produktneuheiten der Bausparbank und der Lebensversicherung, da gilt es abzuwarten wie Vermittlungsunternehmer und Versicherungsmakler darauf reagieren. Der eigene Exklusiv-Vertrieb muss sich damit anfreunden.

Dietmar Braun