Vorsicht Wettsteuer! Wann und wie Sie Ihre Gewinne versteuern müssen

20.12.2018

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Wenn Sie gerne Wetten und dabei ab und an Gewinne erzielen, dann werden Sie sich sicherlich schon einmal die Frage gestellt haben, ob Sie diese Gewinne versteuern müssen, und wenn ja, wie Sie das machen sollen. Die Antwort auf diese Frage ist auf der einen Seite ganz einfach und auf der anderen Seite komplex und nicht mit einem einfachen Ja oder Nein geklärt. Zunächst einmal muss gesagt werden, dass Sie die Gewinne, welche Sie durch Wetten erzielen, im Grunde genommen nicht direkt versteuern müssen. Das heißt, dass Sie die erzielten Gewinne voll und ganz für sich behalten und dann damit machen können, was Sie möchten. Diese Tatsache liegt daran, dass die Gewinne, welche Sie beim Wetten erzielen, nicht unter eine Art des Einkommens fallen und somit automatisch auch nicht zu versteuern sind. Müssten Sie die Gewinne Ihrer Wetten versteuern, dann würde das heißen, dass der Gesetzgeber die Gewinne als Einkommen einsieht. Das würde folglich die Tatsache mit sich bringen, dass Sie auch Verluste geltend machen könnten. Aus diesem Grund werden Ihre durch Wetten erzielten Gewinne in Deutschland nicht versteuert.

Wettgewinne werden indirekt versteuert

Nun ist es zwar so, dass Sie die Gewinne, welche Sie beim Wetten erzielen, nicht versteuern müssen, doch die Gewinne werden dennoch indirekt versteuert. Das liegt an der Tatsache, dass es seit dem Jahr 2012 in dem Rahmen des Rennwett- und Lotteriegesetzes eine allgemeine Wettsteuer gibt. Pro erfolgreichen Tipp, welchen Sie bei einer Wette machen, fallen fünf Prozent Wettsteuer an. Diese zahlen Sie automatisch mit den Gewinnen. Einige Buchmacher übernehmen diese Steuer für Ihre Kunden und werben somit immer wieder für mehr Mitglieder. Es kann also festgehalten werden, dass Ihre durch Wetten erzielten Gewinne indirekt versteuert werden.

Die gesetzliche Regelung

Sehr viele Buchmacher sind nicht nur in Deutschland, sondern international in vielen unterschiedlichen Ländern tätig. Aus diesem Grund ist die Frage berechtigt, welches Gesetz regelt, wer seine Wetten in Deutschland mit der Wettsteuer indirekt versteuern muss. Für diese Zwecke gilt, dass Sie immer dann die Wettsteuer zahlen müssen, wenn Sie einen Gewinn erzielen und Ihren Wohnsitz in Deutschland haben. Es kommt also nicht darauf an, aus welchem Land aus Sie spielen, sondern in welchem Land sie Ihren Wohnsitz haben und wie die Gesetze dort die Gewinne von Wetten regeln.

Professionelle Spieler

Wenn Sie nicht einfach nur ab und an zum Spaß Wetten abwickeln und in diesem Zusammenhang manchmal etwas gewinnen, sondern Sie ein professioneller Spieler sind, dann müssen Sie unter Umständen nicht nur die indirekte Wettsteuer, sondern auch eine direkte Steuer zahlen. Denn eine Steuerpflicht auf Wetten besteht durchaus, wenn sie diese professionell abschließen. In einem solchen Fall werden Sie von dem Gesetz als Berufsspieler eingestuft. Das bedeutet, dass Sie Ihr Einkommen durch die Wetten erzielen. Auch wenn Sie als Berufsspieler dazu verpflichtet sind, die Gewinne der Wetten zu versteuern, ist das immer noch sehr schwer durchzusetzen. Das liegt daran, dass es bislang keine Definition des Begriffs Berufsspieler gibt. Sie können sich jedoch dann als Berufsspieler sehen, wenn Sie Ihr gesamtes Einkommen aus Gewinnen von Wetten bestreiten. Verdienen Sie einen Teil Ihres Einkommens durch die Gewinne aus Wetten, sollten Sie damit rechnen, dass Sie vor dem Gesetz als nebenberuflicher Berufsspieler eingestuft werden und auch in diesem Fall die Gewinne Ihrer Wetten versteuern müssen.

Die rechtlichen Grundlagen für die Versteuerung

Wenn Sie unter die Kategorie der (nebenberuflichen) Berufsspieler fallen und die Gewinne der Wetten versteuern müssen, dann können Sie sich bezüglich der Grundlagen an den normalen und herkömmlichen steuerlichen Richtlinien orientieren.

Wie werden die Gewinne versteuert?

Als Berufsspieler werden Sie als Selbständiger eingestuft und sind aus diesem Grund dazu verpflichtet, die Gewinne, welche Sie aus den Wetten erhalten, in einer Steuererklärung anzugeben. Das heißt, dass Sie sich bei dem für Sie zuständigen Finanzamt als selbstständiger Berufsspieler anmelden und dann jährlich eine Steuererklärung abgeben müssen. Sollten Sie das bislang nicht gemacht haben, ist es immer besser, wenn Sie sich auf das Rennwett- und Lotteriegesetz berufen, falls sich das Finanzamt von alleine melden sollte.

Einmalig große Gewinne und die Versteuerung

Nun wurde zwar klargestellt, dass Sie die Gewinne nicht versteuern müssen, wenn Sie ab und zu wetten und in diesem Zusammenhang einen Gewinn erzielen. Nun werden Sie sich auf Grund des oben stehenden Absatzes vielleicht die Frage stellen, wie das mit Gewinnen aussieht, welche zwar einmalig sind, die Höhe Ihres normalen Einkommens jedoch um eine sehr große Summe übertreffen. Auch für seinen solchen Fall gilt für Sie, dass die Gewinne in diesem Fall auf keinen Fall versteuert werden müssen. Denn es handelt sich um einen einmaligen Gewinn, welchen Sie mit Glück als Hobby Spieler erzielen können. In diesem Fall kann Ihnen keiner eine Karriere als Berufsspieler unterstellen. Dies ist nur der Fall, wenn Sie einen regelmäßigen Geldfluss in bestimmter Höhe durch die Wetten haben. Abgedeckt werden Ihre Gewinne in diesem Fall von dem sogenannten Glücksspielgesetz.

Wie oft werden die Gewinne versteuert?

Es ist nur sehr selten der Fall, dass Sie Ihre Gewinne aus den Wetten versteuern müssen. Denn in der Regel betreiben die Menschen die Wetten als Hobby. Selbst wenn eine gewisse Regelmäßigkeit beim Abschließen der Wetten besteht, werden Sie in der Regel nicht so hohe Gewinne in regelmäßigen und kurzen Abständen machen, sodass Sie in die Verlegenheit kommen, diese versteuern zu müssen.

Fazit Wenn Sie ab und an gerne Wetten abschließen und in diesem Zusammenhang Gewinne erzielen, dann hat das für Sie keine weiteren Auswirkungen auf den Gewinn und Sie können diesen ganz alleine für sich und ohne Probleme oder diesen versteuern bzw. dem Finanzamt melden zu müssen, genießen und für alle möglichen Sachen nutzen, welche Sie möchten. Nur sehr selten kommt es dazu, dass Sie als Berufsspieler eingestuft werden und mit den Gewinnen aus Wetten einen regelmäßigen Geldfluss haben und dadurch Ihr monatliches Einkommen bestreiten. Allerdings lassen sich diese Fälle an einer Hand abzählen, sodass Sie keine Angst davor haben müssen, künftig Ihre aus Wetten erzielten Gewinne versteuern zu müssen.

Haben Sie also nicht Ihr Hobby zum Beruf gemacht und haben durch die Gewinne aus Wetten eine wahrhaftige monatliche Einnahmequelle, dann werden Sie ganz einfach und automatisch durch das Rennwett- und Lotteriegesetz abgedeckt. Aus diesem Grund können Sie sich über die erzielten Gewinne freuen und können diese voll und ganz und nach Lust und Laune nutzen. Ein wichtiger Hinweis sei Ihnen allerdings gegeben: Wenn Sie einen hohen Gewinn durch die Wetten erzielen und diesen dann in Aktien anlegen möchten, dann haben Sie nicht mehr nur den Gewinn, sondern in einem solchen Fall eine echte und wahrhaftige Einnahmequelle. Aus diesem Grund müssen Sie die Einnahmen, welche Sie in einem solchen Fall aus der Aktie erhalten, anders als den einmaligen Gewinn versteuern. Das liegt schlicht und ergreifend daran, dass der von Ihnen aus Wetten erzielte Gewinn zu dem Zeitpunkt der Investition in die Aktien nicht mehr als Gewinn angesehen wird, sondern sich bereits in dem normalen Wirtschaftskreislauf befunden hat. Wenn Sie Zweifel haben und nicht genau wissen, ob Sie Ihre Gewinne versteuern müssen und wie Sie vor dem Gesetzgeber eingestuft werden, können Sie sich mit der Frage auch ganz einfach und unkompliziert an das Finanzamt oder an wettsteuer.com wenden.

Roswitha Petrich