Vor dem Ende

29.06.2015

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Die Konsequenzen der Eskalation der griechischen Krise bleiben für die Eurostaaten überschaubar:

(fw/mk) Der Euro glich anfängliche voll aus und am Rentenmarkt war kaum besondere Aufregung zu spüren: Die Renditen italienischer Staatsanleihen legten um 13 Basispunkte (18 Bp=0,13 Prozentpunkte) und portugiesische um 0,18 Bp. zu während die Rendite von Bundesanleihen 10jähriger Laufzeit um 15 Basispunkte auf 0,77 % zurück ging. Von daher bestätigt sich unsere Einschätzung (siehe News vom 17.6.) im Vorfeld der aktuellen Ereignisse, dass eine Pleite Griechenlands die Märkte kaum noch übermäßig beeindrucken dürfte und längst in Kursen enthalten sei. Griechenland geht auf den Staatsbankrott zu, nachdem die Eurogruppe eine Verlängerung des laufenden Hilfsprogramms und die EZB eine weitere Aufstockung der Notfallkredite („ELA") verweigert hatten. Die Athener Regierung sah sich daraufhin gezwungen, Kapitalverkehrskontrollen zu verhängen um den weiteren Abfluss von Liquidität aus dem Bankensystem zu bremsen. Es gilt trotzdem als unwahrscheinlich, dass es ihr noch gelingt die nächsten fälligen Tilgungen von Schulden beim IWF und der EZB zu leisten. Damit wäre Griechenland zunächst faktisch (aber nicht rechtlich) aus dem Eurosystem ausgeschlossen: Die EZB könnte dann keine griechischen Staatspapiere mehr als Sicherheit bei der Refinanzierung der Banken akzeptieren. Da die griechischen Banken aber kaum andere Sicherheiten zu bieten haben können sie keine Euro mehr beschaffen. Als wahrscheinlichsten Ausweg erwartet die UBS für diesen Fall die Verwendung von standardisierten Schuldscheinen, so genannten „IOU" (I owe you = „Ich schulde Ihnen")