Vor allem Jüngere fürchten Einsamkeit im Alter
16.06.2023
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Die Angst vor Einsamkeit im Alter ist unter jüngeren Jahrgängen viel verbreiteter, als es ältere Menschen dann tatsächlich erleben. Das zeigt die neue Studie 50plus des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA), deren Umfrageergebnisse seit kurzem vorliegen und gerade ausgewertet werden.
So gaben in der umfangreichen repräsentativen Befragung von 30- bis 39-Jährigen immerhin 63 % an, dass sie Angst vor Einsamkeit im Alter haben. Mit zunehmendem Alter nimmt diese Furcht aber deutlich ab. In der Gruppe ab 60 Jahren fürchten sich nur noch 24 % vor Einsamkeit.
„Unter den Jüngeren ist offenkundig immer noch vielfach ein Bild
des Alterns vorhanden, das durch Einsamkeit gekennzeichnet ist“, stellt
DIA-Sprecher Klaus Morgenstern fest.
„Die Älteren erfahren Einsamkeit dann
tatsächlich aber viel seltener.“ Das Phänomen der verschiedenen Altersbilder
unter den Generationen war schon in den vorangegangenen Auflagen der DIA-Studie
50plus zu beobachten.
Frauen haben mehr Angst
Unterschiedliche Befürchtungen, sich im Alter
einsam zu fühlen, herrschen aber nicht nur unter den Generationen, sondern auch
zwischen den Geschlechtern. 47 % der Frauen haben Angst vor Einsamkeit im
Alter, unter den Männern sind es dagegen nur 38 %.
Eine Erklärung für den
Unterschied könnte die längere Lebenserwartung von Frauen sein. Bei ihnen ist
die Wahrscheinlichkeit größer, dass sie ihren Partner überleben. Das wäre eine
plausible Erklärung. Überraschend sind dagegen die deutlichen Unterschiede
zwischen Ost und West: In den neuen Bundesländern einschließlich Berlin sagten
37 %, dass sie Einsamkeit im Alter fürchten. Im Westen sind es mit 44 % erkennbar mehr. Ähnlich groß ist auch der Unterschied zwischen Stadt
(46 %) und Land (38 %).
Für die DIA-Studie 50plus wurden in der Zeit
vom 22. März bis zum 5. Mai deutschlandweit 3.000 Personen telefonisch und
online befragt. Die komplette Studie wird im Herbst dieses Jahres vorliegen. (ml)