Vonovia legt Bau von 60.000 Wohnungen auf Eis

21.09.2023

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Das Bochumer Wohnungsunternehmen Vonovia hat den Bau von 60.000 neuen Wohnungen gestoppt. Vorstandschef Rolf Buch erklärte gegenüber der Funke Mediengruppe: „Wir machen alles fertig bis zum Baurecht. Und hoffen, dass sich Bauen bald wieder lohnt und rechnet. Dann wollen wir sofort wieder bauen.“

Laut Medienberichten sind vor allem die hohen Zinsen und die gestiegenen Baukosten Hauptgründe für den Bau-Stopp. Aber auch die Ankündigung aus Berlin, eine Deckelung der Wohnungsmieten per Gesetz durchzusetzen, habe zur wirtschaftlichen Schieflage beigetragen.

Die Baukosten, die bislang bei 3.000 Euro pro Quadratmeter lagen, hätten nun die 5.000-Euro-Marke erreicht, wird eine Vonovia-Unternehmenssprecherin zitiert. „Unsere durchschnittliche Miete im Bestand liegt bei rund 7,50 Euro, bei uns wohnen viele Menschen mit mittleren oder geringen Einkommen. Deshalb achten wir auch bei Neubauten auf bezahlbare Mieten um die 10 bis 12 Euro.“ Die stiegenen Kosten würden nun jedoch zu einer Miete von 20 Euro pro Quadratmeter im Neubau führen.

Der Bundesvorsitzende der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt, Robert Feiger, kritisiert Vonovia scharf: „Der Verzicht auf's Bauen ist ein Paukenschlag für Deutschland - und eine Verschärfung der Bau-Krise.“ (sg)