Volumen verdreifacht
20.02.2019
Martina Hertwig, Partnerin und Wirtschaftsprüferin bei Baker Tilly / Foto: © Baker Tilly. Urheberin: Ann-Christine Krings
Baker Tilly profitiert von der positiven Marktentwicklung im Bereich der AIF und hat im vergangenen Jahr sein Volumen im Bereich Fund Solutions deutlich ausgebaut. Dabei spielt nicht nur der deutsche Markt eine Rolle. Auch der Bereich Bewertungen entwickelt sich stark.
Im letzten Jahr hat Baker Tilly sein Geschäft im Bereich Fund Solutions stark ausgeweitet und das begleitete Fondsvolumen mehr als verdreifacht. So hat das Beratungsunternehmen 20 AIF mit einem geplanten Fondsvolumen von 1,65 Mrd. Euro auf dem Weg zur BaFin-Vertriebsgenehmigung begleitet. Im Vorjahr wurden noch AIF mit einem Volumen von 520 Mio. Euro begleitet. Nachdem das Eigenkapital der im Jahr 2017 begleiteten Fonds noch bei 400 Mio. Euro gelegen hat, summierte es sich 2018 auf 970 Mio. Euro.
Von den 20 Fonds, die im vergangenen Jahr begleitet wurden, waren 19 geschlossene AIF und einer ein offener Spezial-AIF. Unter den geschlossenen Fonds befanden sich zwölf Publikums-AIF und sieben Spezial-AIF. Drei der 2018 begleiteten Fonds investierten in die Assetklassen Private-Equity und Erneuerbare Energien, die 17 anderen in Immobilien. Damit war „Betongold“ wie im Vorjahr der Hauptteil der Investitionen.
„Wir haben im Bereich Alternative Investmentfonds einen deutlichen Sprung nach oben gemacht. Darin spiegelt sich auch die positive Marktentwicklung wieder. Beispielsweise ist das Segment der geschlossenen Publikums-AIF laut Scope Ratings im Jahr 2018 von 0,7 auf 1,1 Mrd. Euro gewachsen. Die Schwerpunkte bei der Begleitung von AIF zur BaFin-Genehmigung sind die Erstellung von Prospektgutachten sowie die Beratung bei der rechtlichen und steuerlichen Konzeption“, erläutert Martina Hertwig, Partnerin und Wirtschaftsprüferin bei Baker Tilly sowie Mitglied des ZIA-Vorstands.
Investitionen auch außerhalb Deutschlands
Von den begleiteten Immobilienfonds investierten vier im Ausland, wobei hier die USA Schwerpunkt waren. „Bei der Beratung dieser Vehikel haben wir eng mit unseren Kollegen aus dem internationalen Baker Tilly Netzwerk zusammengearbeitet. In den USA verfügt Baker Tilly über ein eigenes ‚German Desk‘ mit deutschsprachigen Experten“, erklärt Dr. Christian Reibis, Partner bei Baker Tilly im Bereich Fund Solutions. Zudem gewinnt das Thema Luxemburg an Bedeutung. „Wir haben gemeinsam mit unseren Kollegen im Großherzogtum vermehrt Fonds begleitet, die nach Luxemburger Recht aufgelegt wurden, deren Investoren jedoch in Deutschland ansässig sind. Ich gehe davon aus, dass dieser Bereich 2019 weiter wachsen wird. Neben einem schnelleren Genehmigungsverfahren ergeben sich steuerliche Vorteile für bestimmte Anlegergruppen“, so Reibs.
Bewertungsvolumen über einer 1 Mrd. Euro
Der Bereich Bewertung spielt bei der rechtlichen und steuerlichen Konzeption von neuen AIF eine weitere wichtige Rolle im Geschäftsbereich Fund Solutions. Dabei übernehmen die Experten von Baker Tilly die Bewertung von Gesellschaften, die von den AIF erworben werden. 2018 wurden Gesellschaften in den Assetklassen Immobilien, Private Equity und erneuerbare Energien für Ankaufs- und Fondsbewertungen in Höhe von 1,24 Mrd. Euro bewertet. Die Bewertungen unterscheiden sich dabei je nach Assetklasse: Während im Immobilienbereich Objektgesellschaften unter die Lupe genommen werden, sind es bei den erneuerbaren Energien die Unternehmen, die Energieanlagen betreiben. Im Bereich Private Equity sind es operativ tätige Unternehmen und Zielfonds. (ahu)